Fremdwährungsanleihen als spekulative Geldanlage

Fremdwährungsanleihen als spekulative Geldanlage

Eine Anleihe ist als festverzinsliches Wertpapier grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass der Anleger bereits bei ihrem Kauf über den zu erwartenden Gewinn informiert ist. Abweichungen der tatsächlich reduzierten gegenüber den erwarteten Einnahmen resultieren ausschließlich daraus, dass die gewählte Anleihe vor ihrer Fälligkeit verkauft oder gekündigt wird. Bei Fremdwährungsanleihen besteht abweichend zu Euroanleihen sowohl ein Verlustrisiko als auch eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit auf Grund möglicher Währungsschwankungen. Somit eignet sich eine Fremdwährungsanleihe in erster Linie für einen Anleger, welcher bewusst das Risiko oder zumindest ein spielerisches Element bei seinen Geldanlagen sucht. Bei einer Fremdwährungsanleihe bezahlt der Käufer in einer anderen Währung als dem Euro und erhält am Ende der Laufzeit auch in der entsprechenden Währung den Rücknahmepreis ausgehändigt.

Eine Fremdwährungsanleihe kann sowohl in Form eines abgezinsten als auch eines aufgezinsten Wertpapiers ausgegeben werden, am häufigsten sind auch in Fremdwährungen Anleihen mit jährlicher Zinszahlung. Es ist einem Emittenten freigestellt, für die jährliche Zinszahlung eine andere Währung als für den Kauf und den Verkauf der Anleihe zu vereinbaren; auch muss die Rücknahme nicht zwingend in der gleichen Währung wie der Verkauf erfolgen. Fremdwährungsanleihen, welche nicht komplett über eine einzige Währung abgewickelt werden, sind in der Praxis jedoch sehr selten. Zu beachten ist, dass dem Anleger durch den Unterschied von Verkaufskursen und Kaufkursen von Devisen zusätzliche Kosten entstehen, welche einen eventuellen Währungsgewinn schmälern.

Jeder Emittent kann Papiere in jeder beliebigen Währung anbieten, selbst die Bundesrepublik Deutschland hat mehrfach Fremdwährungsanleihen angeboten. Die Sicherheit von Fremdwährungsanleihen richtet sich sowohl nach der Einstufung des Emittenten als auch nach der Stabilität der zur Anwendung kommenden Währung. Sehr hohe Zinssätze weisen grundsätzlich auf eine eingeschränkte Bonität des Emittenten sowie auf ein hohes Währungsrisiko hin. Der Verkaufsprospekt einer jeden Anlage gibt auch wichtige Informationen bezüglich der wirtschaftlichen Leistungskraft des emittierenden Unternehmens und hinsichtlich der zu erwartenden Wertentwicklung einer Währung. Beliebt ist bei Fremdwährungsanleihen der US-Dollar, da dieser neben dem Euro von vielen Unternehmen als Leitwährung betrachtet wird. Wesentlich riskanter sind Anleihen, welche in der Währung von Schwellenländern gehandelt werden.

Eine hohe Schwankungsbreite kann gleichermaßen zu einem hohen Gewinn als auch zu einem größeren Verlust bei der Umrechnung des angelegten Betrages in Euro führen. Das geringste Risiko besteht bei Fremdwährungen, deren Wechselkurs zum Euro in engen Schwankungsbreiten festgeschrieben wurde; diese bieten naturgemäß auch nur wenig Potential für einen aus der Wechselkurs-Entwicklung resultierenden Zusatzgewinn. Jeder Anleger sollte in Fremdwährungsanleihen nur einen kleinen Teil seines gesamten Anlagevermögens besitzen und sich des besonderen Risikos immer bewusst sein.

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