Fremdwährungsdarlehen zur Immobilienfinanzierung

Fremdwährungsdarlehen zur Immobilienfinanzierung

Eine Immobilienfinanzierung kann hierzulande bei nahezu jeder Bank durchgeführt werden. Selbst die Direktbanken haben mittlerweile ebenfalls Immobilienkredite im Angebot. Dennoch kann es im Rahmen einer Immobilienfinanzierung trotz des reichhaltigen Angebotes der inländischen Banken sinnvoll sein, dass man auch Angebote von ausländischen Banken einholt. Ein solches Darlehen zur Immobilienfinanzierung, welches von einer ausländischen Bank außerhalb des Euro-Bereichs angeboten wird, nennt man auch Fremdwährungsdarlehen. Vergleichbar ist das Fremdwährungsdarlehen mit einem endfälligen Darlehen einer inländischen Bank, nur dass die Aus- und Rückzahlung des Darlehens nicht in Euro, sondern in der jeweiligen Fremdwährung vorgenommen wird. Würde man ein solches Darlehen also zum Beispiel von einer japanischen Bank erhalten, so würde die Auszahlung in Japanischen Yen erfolgen und auch die Tilgung des Darlehens müsste in Yen erfolgen, was jeweils einen Tausch gegen Euro notwendig macht.

In der Praxis gibt es zwei mögliche Gründe, warum Kreditsuchende aus Deutschland die Nutzung eines Fremdwährungsdarlehens zur Immobilienfinanzierung in Erwägung ziehen können. Der erste Grund und gleichzeitig dann natürlich auch der erste mögliche Vorteil eines Fremdwährungskredites ist das niedrigere Zinsniveau. Wenn im entsprechenden Land die Zinsen allgemein niedriger als in Deutschland sind, dann kann man wahrscheinlich auch davon ausgehen, dass man den Fremdwährungskredit zu einem etwas günstigeren Zinssatz bekommt, als wenn hierzulande ein Immobilienkredit genutzt werden würde. Derzeit ist eine solche Situation zwar relativ unmöglich, da der EZB-Leitzins nur bei einem Prozent steht und daher eine Immobilienfinanzierung im Euroraum so günstig wie kaum irgendwo anders ist.

Aber zukünftig könnte es natürlich durchaus wieder passieren, dass in den USA oder in Japan ein niedrigeres Zinsniveau als in Deutschland oder Europa herrscht. Und in diesem Fall würde sich das Fremdwährungsdarlehen dann aufgrund des geringeren Zinssatzes rentieren. Der zweite Grund, warum Kreditsuchende auch ein Fremdwährungsdarlehen in Erwägung ziehen sind mögliche Währungsgewinne, die durch den Umtausch von Euro in die Fremdwährung bei der Darlehenstilgung entstehen können. Es besteht aber genauso das Risiko, dass man statt der Währungsgewinne vielmehr Währungsverluste erleidet. Wovon hängt es also ab, ob man Gewinne oder Verluste durch den Tausch der Währungen erzielt?

Generell kann man sich merken, dass wenn der Wert der fremden Währung, also beispielsweise der Schweizer Franken, zwischen der Aufnahme des Darlehens und der fälligen Tilgung fällt, in dem Fall Währungsgewinne entstanden sind. Denn bei Rückzahlung des Darlehens in der fremden Währung muss der Kreditnehmer dann im Verhältnis zur Darlehensaufnahme weniger Euro „einsetzen“, um den nötigen Fremdwährungsbetrag zur Tilgung des Darlehens zu erhalten. Wäre der Wert der Fremdwährung hingegen gestiegen, wären somit Währungsverluste entstanden.

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