Ein Studium verursacht immer hohe Kosten. Diese sind nicht allein den in einigen Bundesländern bereits eingeführten Studiengebühren geschuldet, sondern der Student muss weiterhin die Kosten für Miete, Nebenkosten, Lebensunterhalt und Studienmaterial einplanen. Pro Monat kommen so schnell 400 - 700 Euro zusammen. Nicht alle Eltern haben die Möglichkeit, diese Kosten zu finanzieren, wodurch das Studium entweder nicht möglich ist bzw. durch einen Nebenjob finanziert werden muss. Ein Nebenjob während des Studiums ist jedoch meist sehr anstrengend, oft leidet das Studium hierunter. Auch das Bafög, den staatlichen Studienkredit, erhalten nicht alle Studenten, denn hierfür müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. So dürfen die Eltern zum Beispiel ein gewisses monatliches Einkommen nicht überschreiten, weiterhin darf der Student nur ein Minimum an Ersparnissen besitzen.
Aus diesem Grund bieten einige Banken sowie die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, mittlerweile einen Studentenkredit an. Mit ihm können wahlweise nur die Studiengebühren finanziert werden, er kann aber auch als Bafög-Ersatz genutzt werden. Bei diesem Kredit sind, im Gegensatz zu einem "normalen" Kredit, keine Einkommen des Antragstellers nötig, auch die finanzielle Situation der Eltern wird hierbei außer Acht gelassen. Daher wird nur eine vereinfachte Kreditprüfung vorgenommen, in der Regel erhalten alle Antragsteller diesen Kredit, und zwar unbeachtet ihrer finanziellen Herkunft. So soll es grundsätzlich allen Jugendlichen, die ein Studium aufnehmen wollen, ermöglicht werden, sich ohne Nebenjob auf das Studium konzentrieren zu können und es so innerhalb der Regelstudienzeit abschließen zu können.
Eine weitere Besonderheit des Studentenkredites ist seine Auszahlungsform. Hierbei wird die Kreditsumme, die beantragt wurde, nämlich nicht in einer Summe ausgezahlt, sondern die Auszahlung erfolgt in monatlichen Raten. Hierbei kann der Student zwischen Summen von 300 - 800 Euro wählen, abhängig von seiner Lebenssituation. Die Auszahlung dieser Beträge erfolgt individuell bis zu 60 Monaten. Die Summe aller Auszahlungen ist dann die Kreditsumme, zuzüglich eventuell anfallender Bearbeitungsgebühren sowie den Zinsen, die ebenfalls kumuliert werden. Ein weiteres Merkmal des Kredit für Studenten ist, dass während des Studiums keine Rückzahlung des Kredites erfolgt, diese wird vielmehr bis zum Ende des Studiums verschoben.
Viele Institute gewähren nach dem Abschluss sogar noch eine rückzahlungsfreie Zeit von 12 Monaten. Danach erfolgt die Rückführung je nach finanzieller Situation, auch Sondertilgungen sind meist möglich. Die Konditionen für Studienkredite sind in der Regel deutlich günstiger als vergleichbare Ratenkredite, aktuell liegen die Zinssätze um 6% p.a. Fazit: Ein Studentenkredit ermöglicht jedem, das Studium seiner Wahl aufzunehmen und es ohne finanzielle Probleme abschließen zu können. Allerdings sollte beachtet werden, dass dann zum Ende der Studienzeit ein relativ hoher Kreditbetrag offen ist, dessen Rückzahlung eingeplant werden muss. Da während der Laufzeit zudem keine Zahlungen geleistet werden, erhöhen die zu berechnenden Zinsen den Kreditbetrag enorm.