Banken und Versicherungsgesellschaften bieten viele Produkte für die private Altersvorsorge an; man kann aber auch selbst für die Rente sparen, ohne sich an Verträge zu binden. Selber für die spätere Zusatzrente zu sparen, hat den Vorteil, dass man sich nicht für lange Zeit an zum Teil sehr unflexible Altersvorsorgeprodukte bindet. Man geht diese Verträge oft zu einer Zeit ein, wo man den weiteren Lebensverlauf überhaupt noch nicht überblicken kann. Zur Zeit des Vertragsabschlusses hat man vielleicht ein gesichertes Einkommen und keine Schulden. Aber ein Unfall, eine Krankheit oder finanzielle Belastungen in Folge einer Ehescheidung können die eigene Finanzplanung schnell über den Haufen werfen. Selbst wenn man von solchen Schicksalsschlägen verschont bleibt, bleibt immer noch das sehr hohe Risiko der Arbeitslosigkeit. Fast niemand kann sich sicher sein, dass er wirklich bis zum Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze über ein geregeltes Einkommen verfügen kann.
Vor diesem Hintergrund gesehen, sind langfristige Verträge, die viel Kapital binden, den meisten Menschen nicht zu empfehlen. Wer gezwungen ist, auf dieses gesparte Geld zu zugreifen, muss dafür große finanzielle Verluste in Kauf nehmen. Mit einem eigenen, quasi selbst gestrickten Altersvorsorgeplan, bleibt man flexibel und kann sich veränderten Lebensverhältnissen optimal anpassen. Es hängt vom Lebensalter ab, welche Anlagestrategie man entwickeln sollte. Ältere Menschen, die nur noch wenige Erwerbsjahre vor sich haben, sollten Aktien, Aktienfonds und zur Zeit auch Rentenfonds lieber meiden. Die letzteren gelten zwar als risikoarme Geldanlage, aber ihre Wertentwicklung verändert sich je nach allgemeiner Zinslage.
Bei tendenziell steigenden Zinsen verlieren Rentenfonds an Wert. Man muss diesen Fonds immer ein paar Jahre Zeit lassen, bis die Rendite wieder stimmt. Aktien haben ein generell hohes Verlustrisiko. Eine Anlagedauer von mindestens fünf, besser zehn Jahren, wird empfohlen. Diese Zeit haben aber ältere Leute oft nicht mehr, wenn sie nur noch wenige Jahre bis zum Ruhestand vor sich haben. Wer schon älter ist, sollte Bankprodukte wie Tagesgeld oder Festgeld wählen, die ihm einen Werterhalt seines Geldes garantieren. Festgeld über viele Jahre anzulegen, lohnt sich gegenwärtig allerdings nicht, da die Banken für einjährige Anlagen höhere Zinsen zahlen als für mehrjährige. Für jüngere Sparer aber lohnen sich gerade Aktien und Investmentfonds, um selber für die Rente zu sparen, da sie einen ausreichend langen Anlagehorizont haben.
Um allerdings bei finanziellen Engpässen nicht gezwungen zu sein, Aktien mit Verlust zu verkaufen, sollte immer auch ein bestimmter Betrag festverzinslich angelegt werden, und zwar so, dass man jeder Zeit darauf zugreifen kann. Leute mittleren Alters können sich einen Rentensparplan zusammen stellen, der sowohl Rendite starke Aktienfonds beinhaltet als auch sichere festverzinsliche Geldanlagen. Allgemein gilt, dass man sich um so mehr Aktien in sein Depot legen sollte, je jünger man ist. Auf diese Weise kann man gut selber für die spätere Rente sparen und ist nicht gezwungen, Verträge zur Altersvorsorge mit Banken und privaten Rentenversicherungen abzuschließen.