Eine externe Bonitätsabfrage findet in der Regel beim Neuabschluss eines Vertragsverhältnisses statt. Wenn Bestandskunden ihren Vertrag verändern möchten und das neue Produkt gegenüber dem bisherigen kritischer hinsichtlich Forderungsausfälle zu bewerten ist, nehmen die meisten Unternehmen eine interne Bonitätsprüfung vor. Diese kann jede verspätete Zahlung des Kunden in der Vergangenheit berücksichtigen, während die Schufa ausschließlich grobe Vertragsverletzungen registriert. Die Abfragegebühr für eine Bonitätsabfrage trägt derjenige, der sie einholt. Dem Verbraucher steht einmalig im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft zu, welche alle über ihn gespeicherten Daten beinhaltet. Wer diese an einen Dritten weitergibt, teilt ihm wesentlich mehr Daten als erforderlich mit. Ersatzweise gibt es die Möglichkeit der kostenpflichtigen Verbraucherauskunft.
Diese wird ebenso wie die unentgeltliche Selbstauskunft vom Verbraucher beantragt, sie wird jedoch um alle für einen Dritten nicht relevanten Daten bereinigt. Während in der Vergangenheit beide Formen der vom Kunden selbst eingeholten Auskunft jeweils 7,80 Euro kosteten, erhöhte die Schufa zum Ausgleich ihres Einnahmeausfalls auf Grund der kostenlos zu erteilenden Selbstauskunft das Entgelt für die Verbraucherauskunft auf derzeit 18,80 Euro. In den meisten Fällen holt jedoch der Vertragspartner des Kunden die erforderliche Auskunft ein. Die Kosten für eine Bonitätsabfrage durch einen Händler oder eine Bank variieren je nach dem Umfang der Geschäftsbeziehung und dem Umfang der gewünschten Auskünfte.
Das Unternehmen Supercheck bietet eine einfache Bonitätsauskunft in der Regel für lediglich 4,90 Euro an, größere Kunden erhalten Rabatte. Die einfache Bonitätsauskunft enthält lediglich die Adresse, das Geburtsdatum sowie eventuelle Negativmerkmale. Als besonders günstiges Angebot bietet Supercheck die ausschließliche Abfrage nach Einträgen in öffentlichen Schuldnerverzeichnissen über eine XML-Schnittstelle bereits für fünfzig Cent je Abfrage an. Wenn neben eventuellem Fehlverhalten in der Vergangenheit auch bestehende Kredite und Verpflichtungen abgefragt werden sollen, ist eine ausführliche Bonitätsbewertung zu verlangen. Auch für eine umfangreiche Bonitätsabfrage richten sich die Kosten oft nach dem Umfang der Geschäftsbeziehung des anfragenden Unternehmens mit der jeweiligen Auskunftei.
Gleiche Preise für alle Kunden bietet unter anderem die DWA (Deutsche Wirtschafts-Auskunft) an. Sie verlangt für eine Konsumentenabfrage 13,50 Euro, während eine einfache Auskunft hinsichtlich der Kreditwürdigkeit eines gewerblichen Kunden mit 27,00 Euro berechnet wird. Eine ausführliche Risikoanalyse kostet bei der DWA 67,50 € für deutsche und 195,75 Euro für internationale Firmen. Die höheren Kosten für Firmenauskünfte sind sowohl wegen des höheren Rechercheaufwandes als auch auf Grund der in der Regel gegenüber Privatpersonen deutlich höheren Summe eines Darlehens oder einer Vorleistung gerechtfertigt.