Risikoreiche Aktien sind nicht für jeden Sparer geeignet. Wem es vor allem darauf ankommt, sein Vermögen zu erhalten, und es nicht wegen eventueller hoher Gewinne einem Verlustrisiko auszusetzen, der sollte es in Festgeld, Tagesgeld oder festverzinsliche Wertpapiere anlegen. Bei festverzinslichen Geldanlagen besteht für den Anleger kein Risiko, wenn er ein Geldinstitut auswählt, dass auch im Fall eines Konkurses dafür garantiert, dass der Kunde sein Geld zurück erhält, natürlich einschließlich der Zinsen. Die deutschen Banken, auch die Privatbanken, gehören alle bestimmten Sicherungssystemen an. Am bekanntesten ist der Einlagensicherungsfonds der Deutschen Banken. Hier zahlen alle Banken einen bestimmten Betrag ein, der im Fall der finanziellen Schieflage eines der beteiligten Institute dafür verwendet wird, die Sparer der betroffenen Bank auszuzahlen.
Wer bei ausländischen Geldinstituten Sparguthaben hat, muss sich informieren, bis zu welcher Höhe seine Einlagen gesichert sind. Häufig sind sie es nur bis 20.000,00 Euro. Wer höhere Beträge anlegen will, sollte also entweder eine andere Bank wählen, oder bei der ausländischen eben nur Vermögen bis maximal 20.000,00 Euro anlegen und sich für alle Geldanlagen darüber hinaus eine zweite Bank suchen. Wer diese eine Sache beachtet, hat mit festverzinslichen Geldanlagen keinerlei Verlust zu befürchten, sondern er kann fest damit rechnen, dass sein Vermögen sich stetig, wenn auch nur moderat, vermehrt. Für Tagesgeld erhält man im Moment gut 4 Prozent, für Bundesschatzbriefe im Durchschnitt pro Jahr etwa 3,8 Prozent. Festgeldanlagen rentieren etwas höher; es sind Angebote von ungefähr 4,5 Prozent und darüber auf dem Markt.
Auch sichere Pfandbriefe kommen als festverzinsliche Anlage in Frage; die Zinsen entsprechen in etwa denen der Festgeldanlagen. Welche dieser Produkte man wählen sollte, hängt vor allem davon ab, wie lang man sein Geld entbehren kann. Festgeld, das auf mehrere Jahre angelegt ist, steht einem während dieser Zeit nicht zur Verfügung. Wer lieber flexibel bleiben möchte, wäre dann mit einem Tagesgeldkonto besser bedient. Alle Zinsen aus diesen Vermögensanlagen unterliegen der Steuer. Bei Aktien, die länger als ein Jahr gehalten werden, ist das bisher nicht der Fall gewesen; die Gewinne, die man aus ihrem Verkauf erzielt hat, durfte man steuerfrei einstreichen. Das war und ist noch bis Ende des Jahres der Vorteil von Aktien gegenüber den festverzinslichen Geldanlagen.
Durch die neue Abgeltungssteuer, die am 1.1.2009 in Kraft tritt, entfällt diese Sonderbehandlung der Aktionäre. Wer nach diesem Datum Aktien kauft und verkauft, muss seine Kapitalerträge genau so versteuern wie jeder andere Sparer. Das kann alle sicherheitsorientierten Anleger in ihrer Strategie bestätigen. Ihre Entscheidung für sichere, aber niedrigere Erträge wird vielleicht ab dem nächsten Jahr viele Nachahmer finden. Es ist wirklich eine Überlegung wert, ob man das hohe Verlustrisiko, das mit jedem Aktienkauf verbunden ist, eingehen soll, wenn man für seine Risikobereitschaft vom Staat nicht mehr wie bisher dafür belohnt wird durch die Steuerfreiheit auf Veräußerungsgewinne. Vermutlich wird man erleben, dass viele Aktionäre Teile ihres Vermögens ebenfalls in sichere Anlagen investieren.