Die Geldanlage in der Schweiz war auch schon in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen ein beliebtes Investitionsmodell, insbesondere für vermögendere Anleger. Im Zuge des Beitritts der Schweiz zum europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und der Aufgabe der steuerlichen Diskriminierungen von Auslandsausleger, aber auch dem Abschluss eines Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland, wurde die Anlage auf dem Schweizer Finanzmarkt aber auch vermehrt für Privat- und Kleinanleger interessant. Dieser Trend wirkt grundsätzlich noch in die Gegenwart weiter. Das die Schweiz für viele Anleger immer interessanter wird, liegt zum einen an der Bewusstseinsveränderung vieler Anleger. Die verschiedenen Territorialitätsgrenzen verschwinden in den Köpfen der Anleger, sodass selbst Anleger, die nur sehr geringe Mengen anzulegen haben, den Schritt ins Ausland wagen. Begünstigt wird dieser Umstand auch den oben bereits angesprochenen Wegfall der Doppelbesteuerung oder einer anderweitig nachteiligen Besteuerung im Falle der Auslandsanlage.
Darüber hinaus hat die Anlage in der Schweiz einige weitere Vorteile, die sowohl von Großanlegern als auch Kleinanlegern und Investoren gleichermaßen geschätzt werden. Ganz bedeutend ist dabei die stabile Finanzpolitik der Schweiz. Dies wird etwa an der nationalen Währung dem Schweizer Franken besonders deutlich. Kaum eine andere für den internationalen Finanzmarkt relevante Währung hat einen derart stabilen Wertverlauf wie der schweizer Franken. Dieser Umstand setzt sich des Weiteren auch in der reinen betriebswirtschaftlichen Strategie der Banken fort. Szenen wie in England Ende 2007, in denen verängstigte Bankkunden in riesigen Schlangen vor den Banken standen um einen totalen Verlust ihrer Einlagen zu verhindern, sind in der Schweiz undenkbar.
In keinem anderen Land, das maßgeblich am internationalen Finanzleben beteiligt ist, sind die Banken so gut aus der weltumspannenden Finanzmarktkrise hervorgegangen. Nicht umsonst spricht man gerne von der sprichwörtlichen Sicherheit der schweizer Banken. Ein weiterer Vorteil der Auslandsanlage ist auch die erhöhte Vielfalt des eigenen Portofolios, die letztlich stets renditesteigernd wirkt. So betonen Investmentprofis immer wieder die Bedeutung eines heterogenen und vielfältigen Portofolios. Dass hier die seriösen und gewinnbringenden Möglichkeiten im Inland irgendwann ausgeschöpft sind, liegt auf der Hand. Hier kann die Orientierung in die Schweiz neue, interessante Impulse geben. Kein Vorteil ist allerdings die steuerliche Behandlung. So müssen die Erträge aus dem Kapitalvermögen in Deutschland ordnungsgemäß nachversteuert werden.
Dies geschieht zwar unter Anrechnung der im Ausland gezahlten Steuern, die endgültige Höhe der Steuerzahlung richtet sich aber nach dem deutschen Recht. Darüber hinaus sind die Zinsen von Anlagen in der Schweiz in der Regel geringer als solche in Deutschland. Dies hängt natürlich mit der oben bereits erwähnten Einstellung der Banken zusammen. Hier zählt die Sicherheit der Einlage und ein kontinuierlicher Gewinn mehr als ein hoch risikobehafteter und kurzfristiger Gewinn. Dies kann allerdings kaum als richtiger Nachteil gewertet werden, da ja letztlich genau diese Sicherheit der Einlagen von den Anlegern geschützt wird. Darüber hinaus gibt es aber natürlich auch spekulative Anlagen mit entsprechender Verzinsung.