Insbesondere vor dem Hintergrund des stetigen Abbaus der sozialen Leistungen und der zunehmenden Unsicherheit von Arbeitsplätzen gewinnt die Geldanlage beziehungsweise Kapitalanlage an notwendiger Bedeutung. Dies zeigt sich besonders deutlich zum Beispiel vor dem Hintergrund der Entwicklung des Rentensystems. Während für die letzte Generation noch die bloße Einzahlung in die staatlichen Rentenkassen ausreichte, um im Alter ein verhältnismäßig hohes Einkommen zurück zu erhalten, kann dies für die aktuelle Arbeitnehmergeneration kaum genügen. Hier wird zwar Geld in die Kassen eingezahlt, dass der Arbeitnehmer aber dann auch tatsächlich eine Rente erhält, die ihm das reine Überleben sichert erscheint mehr als fraglich. Schon alleine aus dem Grunde der Altersvorsorge ist demnach die Geldanlage eine unumgehbare Notwendigkeit um das entsprechende Auskommen im Alter zu gewährleisten.
Begünstigt wird die schlichte Notwendigkeit der Geldanlage auch durch die aktuelle Entwicklung des Arbeitsmarktes. So werden die Beschäftigungsverhältnisse regelmäßig immer kurzfristiger und unsicherer. Dies führt nicht selten zu der Notwendigkeit, Zeiträume zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen finanziell zu überbrücken. Zwar ist dies grundsätzlich auch mit staatlichen Zuschüssen und Transferleistungen möglich, allerdings bringt dies zahlreiche Verpflichtungen mit sich, zum Beispiel die Pflicht, jede angebotene Stelle anzunehmen, die nicht tragbar sind, wenn nur ein kurzer Zeitraum überbrückt werden soll. Doch bei diesen Beispielen handelt es sich nur um punktuelle Sachverhalte. Tatsächlich ist es in nahezu jeder Situation anzuraten, durch die kluge Geldanlage das vorhandene Geld zu vermehren.
Dies gilt selbst für solche Personen, die nur wenig Kapital zur Anlage bereit stellen können. Zwar wird dieses nicht so viel Rendite erwirtschaften können wie eine entsprechend höhere Anlage, aber letztlich ist es doch sinnvoller als das Kapital nicht arbeiten zu lassen und keinerlei Rendite zu erzielen. Dabei haben die potentiellen Anleger heutzutage die Möglichkeit, aus einer breiten, völlig heterogenen Masse an angebotenen Finanzmarktprodukten zu wählen. Diese Wahl ist dabei unerlässlich und sollte stets nach verschiedenen Punkten und Kriterien erfolgen, die sich eng an der persönlichen und finanziellen Situation des Anlegers zu richten haben. So könnte der Anleger etwa aufgrund seiner Vermögenssituation eher von steueroptimierte Fonds profitieren, bei denen der wirtschaftliche Erfolg der Geldanlage letztlich ein wenig in den Hintergrund rückt, während für andere Anleger insbesondere eine hohe Rendite, also der wirtschaftliche Erfolg, im Mittelpunkt steht.
Wiederum andere Anleger könnten besonders viel Wert auf ein höchstmögliches Maß an Sicherheit wünschen, insbesondere dann, wenn die Anlage zur Finanzierung der eigenen Rente gedacht ist. Dabei ist auch zu bedenken, dass sich die verschiedenen Ziele untereinander ausschließen. Die Finanzwissenschaft spricht hier von dem so genannten magischen Tetraeder. Diese Theorie besagt, dass eine hohe Rendite der Anlage notwendigerweise immer zu Lasten der Sicherheit geht, während etwa eine möglichst sichere Anlage weniger Rendite und auch weniger Liquidität besitzt. Hier muss der Anleger also eine wohlüberlegte Entscheidung treffen, die insbesondere an den Zwecken der Anlage ausgerichtet sein sollte.