Die Finanzmärkte werden derzeit von der Eurokrise bzw. der Schuldenkrise einiger Staaten aus dem Bereich der Europäischen Union bestimmt. Fast täglich gibt es Nachrichten über die schwierige Situation, die Staaten wie Griechenland, Spanien oder Italien zu meistern haben. Immer mehr Experten sehen sogar die Gefahr, dass der gesamte Euroraum auseinanderbrechen könnte. Auch für Anleger ist die aktuelle Situation sehr unbefriedigend. Zum einen sind die Zinsen für Tagesgelder oder für Termineinlagen auf einem erschreckend niedrigen Niveau, zum anderen vollziehen auch die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten regelrechte Achterbahnfahrten. Vor diesem Hintergrund stellen sich immer mehr Anleger die Frage, ob derzeit nicht die Sachwerte die bessere Investition als verzinsliche Geldanlagen oder Aktien sind, wobei die Aktien sogar schon zu den Sachwert-Investitionen gezählt werden müssen.
Da es an den Börsen aber derzeit nicht wirklich vertrauenserweckend zugeht, verstehen die meisten Fachleute derzeit vor allen Dingen das Investment in Immobilien und in bestimmte Rohstoffe als Sachwertanlage. Der unbestrittene Vorteil der Sachwertanlagen ist die Tatsache, dass es sich dabei um Geldanlagen handelt, die vor Inflation schützen. Denn während alle verzinslichen Geldanlagen in gewisser Weise von der Inflation „abgewertet“ werden, haben Immobilien oder Rohstoffe eben einen Sachwert, der sich bei steigender Inflation im Normalfall nicht negativ verändert. Ein weiterer Vorteil der Sachwertanlagen besteht darin, dass man noch einen realen und „greifbaren“ Wert in Händen hält. Falls es also zu einer massiven Abwertung des Euros oder zu ähnlichen Szenarien kommen sollte, die eine starke Geldentwertung mit sich bringen, haben die Sachwerte nach wie vor Bestand und können auf die eine oder andere Art genutzt werden.
Etwas differenziert muss die Sachwertanlage dann betrachtet werden, wenn es sich nicht um eine sehr langfristige Anlage, sondern eher um eine mittel- oder sogar um eine kurzfristige Anlage handeln soll. Prinzipiell ist es so, dass das Investment in Sachwerteanlagen wie Immobilien oder auch Gold als relativ sicher betrachtet werden kann. Dies gilt jedoch nur für den langfristigen Anlagehorizont. Wer hingegen in Gold investiert und davon ausgeht, dass in den nächsten zwei oder drei Jahren keine Verluste entstehen können, der irrt sich in dieser Hinsicht gewaltig, denn selbstverständlich sind auch Sachwertanlagen nicht vor einem „(vorübergehenden) Wertverlust gewappnet. Aus dem Grund sollten die Sachwertanlagen vorrangig dann genutzt werden, wenn Anleger ihr Kapital für zehn Jahre oder länger investieren möchten.