Eine mögliche Form der Geldanlage stellen auch die Wandelschuldverschreibungen dar, die auch unter dem Namen Wandelanleihen bekannt sind. Es handelt sich bei diesem Wertpapier vom Grundsatz her zwar um eine festverzinsliche Anleihe, der Inhaber hat aber auch die Möglichkeit, durch die so genannte Wandlung zum Aktienbesitzer zu werden. Dieses Wandlungsrecht ist das Charakteristische der Wandelschuldverschreibung. Beim Kauf der Anleihe erhält der Anleger also zunächst einmal eine „ganz normale“ Anleihe, die in der Regel auch an der Börse gehandelt wird. Mit diesem Erwerb erhält der Anleger das Recht auf Rückzahlung des Kapitals zu 100 Prozent und auf den Erhalt von Zinsen, deren Höhe in den Bedingungen zur Wandelanleihe festgelegt wird.
Ebenfalls in den Bedingungen ist festgeschrieben, dass der Anleger während der gesamten Laufzeit der Wandelschuldverschreibung das Recht hat, eine bestimmte Stückzahl von Aktien zu erwerben. Auch diese Aktien sind natürlich namentlich festgelegt, zudem das Wandelverhältnis. In diesem Wandelverhältnis ist beispielsweise festgehalten, dass man je 1.000 Euro Nennwert der Wandelanleihe 20 Aktien der XY AG erwerben kann. Es handelt sich allerdings nicht um eine Pflicht zur Wandlung, sondern der Anleger kann selbstverständlich auch auf die Wandlung verzichten. Ausgegeben werden die Wandelschuldverschreibungen häufig von Aktiengesellschaften selber. Die spannende Frage bei der Wandelschuldverschreibung ist nun, ob sich für den Anleger die Wandlung in Aktien lohnt und ob dieser bereits ist, ein höheres Risiko einzugehen, welches man als Aktionär immer hat.
Im oben genannten Beispiel (20 XY-Aktien für 1.000 Euro Nennwert der Wandelanleihe) würde sich eine Wandlung dann bereits rentieren, wenn die XY-Aktie aktuell an der Börse mit einem Kurs von 51 Euro notiert. In dem Fall bekäme der Inhaber der Anleihe durch die Wandlung nämlich 20 Aktien zum Preis von 1.000 Euro, der Kurswert der 20 Aktien liegt aber aktuell bei insgesamt 1.020 Euro. Bei sofortigem Verkauf der Aktien an der Börse könnte man somit einen Gewinn von 20 Euro erzielen, was immerhin einer Rendite von zwei Prozent entsprechen würde. Selbstverständlich kann die Wandlung sich aber auch in der Zukunft rentieren, wenn der aktuelle Börsenkurs der Aktie niedriger als der Kurs ist, zu dem man die Aktien rechnerisch erwerben könnte, wenn beispielsweise von zukünftig steigenden Kursen ausgegangen werden kann.
Insgesamt kann man festhalten, dass die Wandelanleihe besonders für die Anleger geeignet ist, die zunächst ein sicheres Investment in eine Anleihe haben möchte, auf Dauer aber auch Interesse an Aktien haben und ein dortiges Investment nicht ausschließen können. Das Wandlungsrecht besteht übrigens nur von Seiten des Inhabers aus, der Emittent der Anleihe darf keine Wandlung vornehmen.