Geldanlage und Renditeerwartung Geschlossene Immobilienfonds

Geldanlage und Renditeerwartung Geschlossene Immobilienfonds

Zu den bekanntesten geschlossen Fonds zählen die geschlossenen Immobilienfonds. Wie nahezu jeder geschlossene Fonds investieren diese Fonds nur in ein oder ganz wenige verschiedene Projekte, im Falle der geschlossenen Immobilienfonds demnach in den meisten Fällen in mehr oder weniger Gewerbeimmobilien. Dazu zählen beispielsweise Bürohäuser oder auch Einkaufscenter. Für den Anleger, der durch den Erwerb der Fondsanteile zum Mit-Inhaber der Gesellschaft wird, stellen die Erträge aus dem Investment in die geschlossene Immobilienfonds Einkünfte aus Vermietung- und Verpachtung dar. Darin unterscheidet sich der geschlossene Immobilienfonds schon steuertechnisch von den offenen Immobilienfonds, da hier ausschließlich Einkünfte aus Kapitalvermögen erzielt werden können. Somit liegt der Steuersatz bei den Erträgen aus den geschlossenen Immobilienfonds auf dem Niveau des persönlichen Steuersatzes des Anlegers, während die Erträge bei den offenen Immobilienfonds unter die Abgeltungssteuer von derzeit 25 Prozent fallen.

Die meisten Anleger investieren vor allen Dingen deshalb in die geschlossenen Immobilienfonds, weil diese eine höhere Durchschnittsrendite erwarten lassen, als es vergleichsweise bei den offenen Immobilienfonds der Fall ist. Durch die Verteilung des Kapitals auf nur eine oder sehr wenige Immobilien ist aber auch das Verlustrisiko beim Anleger bei den geschlossenen Fonds deutlich höher als bei den offenen Immobilienfonds, wo nicht selten das Fondsvermögen in 10-30 verschiedene Immobilien investiert wird. Sollte hier eine Immobilie einmal nicht den einkalkulierten Gewinn erwirtschaften, wirkt sich das auf den Wert des Fondsanteils natürlich in deutlich geringerem Maße aus, als wenn ein geschlossener Immobilienfonds betroffen wäre.

Welche Art von Erträgen erzielt der Anleger aus dem Investment in geschlossene Immobilienfonds? Steuerlich werden die Erträge, wie bereits kurz erwähnt, aus den geschlossenen Immobilienfonds als Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung behandelt. Die Erträge bestehen in der Praxis also aus Mieteinkünften und Pachteinkünften. Zudem können natürlich auch Gewinne aus dem Kauf- und Verkauf entstehen, die der Anleger dann anteilsmäßig ebenfalls erhalten würde. Falls man sich zu einem Investment in einen geschlossenen Immobilienfonds entschlossen hat, dann sollte man zunächst vor allen Dingen darauf achten, dass es sich dabei um eine „vertrauensvolle“ Gesellschaft handelt und das auch das Objekt, in welches das Kapital fließen soll, einige Kriterien erfüllt, damit das Erwirtschaften eines Gewinns überhaupt möglich ist.

Wie risikoreich das Investment in einen geschlossenen Immobilienfonds in der Praxis sein kann, mussten erst vor kurzer Zeit einige Anleger schmerzlich erfahren. Im Zuge der weltweiten Finanz- und Immobilienkrise mussten nämlich auch nicht wenige geschlossene Immobilienfonds Insolvenz anmelden, da der Wert der im Eigentum befindlichen Immobilien zum Teil drastisch gesunken war. Eine Anlage in geschlossene Immobilienfonds ist in der Regel ab 10.000 Euro möglich, die Mindestanlagedauer liegt hier zwischen vier und sechs Jahren.

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