Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen eine wichtige Entscheidung, denn an sie ist man in der Regel sehr viele Jahre, oft sogar ein Leben lang gebunden. Daher ist die Auswahl eines passenden Objektes sehr wichtig. Neben dem Haus an sich sollte aber auch die hierfür notwendige Finanzierung genau bedacht werden, denn auch sie bindet Kreditnehmer meist mehrere Jahrzehnte. Bei der Auswahl einer günstigen Finanzierung haben Kreditsuchende heute grundsätzlich die Wahl zwischen der Filialbank oder einer Direktbank. Letztere sollte jedoch nur dann genutzt werden, wenn der Kreditnehmer selbst sicher in Fragen der Immobilienfinanzierung ist, denn einen persönlichen Ansprechpartner sucht man hier vergebens. Auch werden oftmals nur klassische Annuitätendarlehen angeboten, eine Kombination mit anderen Darlehen ist meist nicht möglich. Auf der anderen Seite bieten Direktbanken aber deutlich geringere Zinssätze, auch Bearbeitungsgebühren werden nur in wenigen Fällen berechnet.
So liegen die Zinssätze hier im Vergleich mit Filialbanken zwischen 0,2-1,0% p.a. höher. Bei einer Kreditsumme von 200.000 Euro kann dies bereits pro Jahr eine Ersparnis von 2.000 Euro bedeuten, bei einer Gesamtlaufzeit von meist 30 Jahren können Kreditnehmer nur durch die Nutzung der Onlinefinanzierung mehrere Zehntausend Euro sparen. Um die günstigste Finanzierung zu finden, können die verschiedenen Onlinerechner genutzt werden. Oftmals arbeiten aber auch die Immobilienmaker mit Banken oder Kreditvermittlern zusammen, die für die Käufer günstige Finanzierungen suchen und dann auch gleich die Abwicklung übernehmen. Neben der Wahl der richtigen Bank sind aber auch noch andere Faktoren ausschlaggebend dafür, ob eine Finanzierung günstig ist oder nicht.
Dies ist zum einen die Bonität des Kreditnehmers, denn nach ihr werden seit 2007, seit Einführung von Basel II, die Kreditzinsen berechnet. Die Bonität selbst bemisst sich nach dem Einkommen des Kreditnehmers, nach seinem Haushaltsüberschuss sowie den Schufa-Daten. Aus all diesen Kennzahlen wird ein Scoring errechnet, welches einen Wert zwischen 1-6 anzeigt. Kunden mit einem Score-Wert von 1-2 erhalten sehr geringe Zinssätze, Kunden mit schlechteren Score-Werten müssen mit teils hohen Zinsaufschlägen rechnen. Neben der Bonität ist aber auch der Wert des Objektes dafür verantwortlich, ob die Finanzierung günstig ist oder nicht. Der Grund hierfür ist, dass bei jeder Finanzierung für einen Immobilienkauf als Sicherheit eine Grundschuld auf das erworbene Objekt eingetragen wird.
Diese Grundschuld dient der Bank dazu, das Haus verkaufen zu können, wenn der Kreditnehmer die Raten nicht mehr bezahlen kann. Daher sollte der Hauswert mindestens die Höhe der Grundschuld aufweisen, besser sogar weniger. Darlehen zum Beispiel, deren Höhe maximal 60% des Hauswertes ausmachen, werden als erstrangige Darlehen bezeichnet, für sie werden die geringsten Zinssätze berechnet. Darlehen hingegen, die bis zu 100% oder gar 120% des Hauswertes herausgegeben werden, sind für die Banken mit hohen Risiken verbunden, wodurch ein Zinsaufschlag berechnet wird. Weiterhin sollten Kreditnehmer, die eine günstige Finanzierung suchen, nicht allein auf den Preis achten, denn oftmals weist ein Darlehen bestimmte Bedingungen (Sondertilgungsoption, lange Bereitstellungszeiten) auf, die trotz Preisaufschlag vorteilhafter sind.