Wenn Banken Kredite vergeben, gehen sie hiermit natürlich Risiken ein. Das wohl größte Risiko ist die mögliche Insolvenz eines Kunden, der somit den aufgenommenen Kredit nicht mehr zurückzahlen kann. Um dieses Risiko zu minimieren, erfolgt eine Bonitätsüberprüfung, also eine Überprüfung der persönlichen Kreditwürdigkeit. Bei Prüfung der persönlichen Kreditwürdigkeit werden die Einnahmen analysiert und es werden die vorhandenen Ausgaben gegenübergestellt. Nur wenn ein positiver Überschuss vorhanden ist, aus dem dann die Kreditrate bezahlt werden kann, wird der Kredit überhaupt vergeben. Trotz einer sorgfältigen Prüfung kann während der Laufzeit eines Kredites, die ja mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte betragen kann, einiges geschehen. So kann der Kunde selbst arbeitslos werden, kann andere, vielleicht sehr hohe Verpflichtungen eingehen oder kann gar durch eine Krankheit berufsunfähig werden.
All diese Ereignisse können nun dazu führen, dass eine Insolvenz droht und der Kredit ausfällt. Seit einiger Zeit werden die Zinsen für Kredite auch nach dem Risiko, welches die Bank eingeht, berechnet. Somit müssen Kunden, die ein sehr geringes Risiko aufweisen, nur geringe Zinsen bezahlen. Kunden hingegen, deren Arbeitsvertrag noch nicht lange besteht oder deren Einkommen eher gering ist, müssen somit mit einem Zinsaufschlag rechnen. Da das Risiko der Banken auch mit der Laufzeit des Kredites einhergeht, werden für kurze Laufzeiten oft geringere Zinsen gerechnet als für langfristige. Dies findet man vor allem bei Ratenkrediten, bei denen oft eine Laufzeit von nur 12 Monaten den günstigsten Zins bietet. Bei Baufinanzierungen hingegen findet man eine solche Konstellation eher selten.
Je nach Höhe des Kredites verlangt die Bank zudem Sicherheiten. Dies sind entweder Sparguthaben, Lebensversicherungen oder Grundschulden, die im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers verwertet werden können, um den Kredit hiermit zurückzuzahlen. Auch hier gilt: je höher die Sicherheit bewertet werden kann, desto besser ist dies für den Kunden. Daher werden Sparguthaben oder Lebensversicherungen von den Banken sehr gern akzeptiert, denn das hier vorhandene Kapital kann ohne Abzug bewertet werden. Hingegen können Verpfändungen von Depotguthaben nur zu einem Bruchteil, abhängig von den im Depot vorhandenen Wertpapieren, herangezogen werden. Bei einem reinen Aktiendepot liegt dieser Wert zum Beispiel bei 50%. Fazit: Je risikoärmer ein Kredit, desto günstiger sind die Konditionen.