Seit dem Ende der 90er Jahre hat sowohl der deutsche als auch der internationale Finanzmarkt an Kraft eingebüßt, eine Entwicklung die natürlich auch nicht an den Börsen vorbeiging. So verwundert es nicht, dass der durchschnittliche Marktwert den großen weltweiten Börsen im Verlauf der letzten Jahre stark eingesackt ist. Obwohl diese Entwicklung auf den ersten Blick besorgniserregend ist, haben derartige Perioden auch stets ihre positiven Seiten: Sie entfesseln die Selbstheilungskräfte des Marktes. Aus Schwächeperioden gehen stets Gewinner und Verlierer hervor. Dabei entpuppen sich meist gerade die Gewinner der Krise als zukunftsträchtige Perspektiven. All dies trifft in ganz besonderem Maße auf Energieaktien zu. Diese haben sich sowohl nach dem Platzen der DotCom Blase als auch nach Börsenkrise der späten 90er Jahre als wahre Zugpferde des internationalen Finanzmarktes erwiesen.
Der Aufwärtstrend konnte auch nicht durch die Finanzmarktkrise Ende 2007 beendet werden, die hauptsächlich durch das Kollabieren des amerikanischen Kreditmarktes verursacht wurde. Das stetige Steigen der Energieaktien hat dabei seinen Hauptgrund in dem heftig steigenden weltweiten Energiebedarf. So hat sich der weltweite Energiebedarf in den letzten Jahren in kaum messbarem Umfang vermehrt. Selbst aktuell steigt der weltweite Energiebedarf kontinuierlich weiter. Die Steigerung des Energiebedarfs bis zum Jahre 2030 wird gar auf 50% geschätzt. Diese beeindruckenden Werte resultieren zum einen auf der stetig fortschreitenden Globalisierung. So findet im Zuge des Globalisierungsprozess die Produktion von Güter vermehrt in Schwellenländern mit niedrigen Löhnen statt, was den weltweiten Energiebedarf stark erhöht. Dazu kommt auch die Verbreitung von günstiger Kommunikationselektronik.
Insbesondere die niedrigen Preise moderner Mobiltelefone sorgen für einen großen Absatzmarkt. Gleiches gilt auch für die immer weiter fortschreitende Verbreitung des Internets. Diese Technologien sind zwar preiswert, meist aber von sehr hohem Stromverbrauch. Insbesondere die Erschließung von neuen Absatzmärkten in Schwellenländern und in der Dritten Welt sorgt damit für einen erhöhen Energiebedarf. Logischerweise resultiert diese Entwicklung in hohen Gewinnen der Energiefirmen, die nicht nur ihren Absatzmarkt erweitern konnten, sondern ebenfalls den weltweit gestiegenen Energiebedarf befriedigen mussten. Diese hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Aktienkurse der Energieunternehmen. Steigen deren Einnahmen, steigen ebenfalls die Aktienkurse, da die Aktie einer Aktiengesellschaft das verbriefte Mitgliedschaftsrecht an dieser Gesellschaft darstellt. Aus dieser Mitgliedschaft resultieren etwa Rechte wie Informationsrechte und das Recht auf Beteiligung am Gewinn.
Gerade diese Beteiligung erlangt an Wert, wenn das Unternehmen hohe Gewinne erzielt. Bei Betrachtung der zukünftigen Entwicklung kann davon ausgegangen werden, dass die Energieunternehmen ihren Gewinn in Zukunft weiterhin steigern werden können. Dies hängt natürlich mit dem oben erläuterten steigenden Energiebedarf zusammen, zum anderen aber auch an den immer knapper werdenden Energieressourcen. Der Wettbewerb zwischen den Unternehmen erstreckt sich daher zunehmend auch auf die Akkumulation von Rohstoffen, was unter den Energieunternehmen ebenfalls für Bewegung sorgen wird. Insgesamt gehört der Energiemarkt damit zu den Märkten mit den besten Zukunftsaussichten.