Für den Anleger stellt sich bei einer Anlageberatung und Vermögensberatung häufig das Problem, vor allem wenn die Beratung nicht kostenlos erfolgt, dass man sich nicht sicher sein kann, ob die Anlageberatung wirklich zu einhundert Prozent objektiv ist. Während die Beratung von Banken oftmals für die eigenen Kunden noch kostenfrei ist, wird besonders im Bereich der professionellen Anlage- und Vermögensberatung der Finanzdienstleister und der privaten Anlageberater nahezu immer eine Abschlussgebühr oder eine sonstige Gebühr für die Beratung fällig. Das Problem dabei besteht darin, dass der Anlageberater meistens eine Provision auf der Basis eines abgeschlossenen Vertrages für ein bestimmtes Produkt erhält. Das bedeutet konkret, wenn der Berater den Kunden zum Investment in den Fonds X überzeugt bekommt er vielleicht von dieser Fondsgesellschaft eine Provision von 0,50 Prozent, während er von einer anderen Fondsgesellschaft 1,20 Prozent bekommen würde, wenn er deren Fonds Y verkauft.
In diesem Fall wäre es für den Berater natürlich zumindest unbewusst sehr schwierig ganz objektiv zu beraten, wenn er mehr als eine doppelt so hohe Provision bei dem einen Fonds erhält. Es gibt jedoch eine Lösung für dieses „Problem“, welches sowohl für den Anlageberater als auch für den Kunden eine sehr gute Variante darstellt. Die Honorarberatung als faire Anlageberatung gewinnt bereits immer mehr an Bedeutung im Bereich der Anlage- und Vermögensberatung. Mit der Honorarberatung als faire Anlageberatung ist gemeint, dass der Anlage- und Vermögensberater nicht mehr abhängig vom verkauften Produkt eine Provision bekommt, sondern einen Festpreis für die Beratung als solche. Für das oben genannte Beispiel würde das bedeuten, der Kunde zahlt dem Anlageberater zum Beispiel einen Betrag von 100 Euro für die Anlageberatung, völlig unabhängig von dem später empfohlenen Produkt.
Ob der Berater dann Fonds X oder Fonds Y empfiehlt spielt keine Rolle mehr, da er so oder so die 100 Euro bekommt. Für den Anlageberater hat diese Honorarberatung den Vorteil, dass er keinen Konflikt mehr hat zwischen dem „besten“ Produkt für den Anleger auf der einen Seite und dem vielleicht für ihn aufgrund der höchsten Provision attraktivsten Produkt auf der anderen Seite. Der Anleger selbst hat natürlich auch einen Vorteil, nämlich dass er sich sehr sicher sein kann, aus dem zuvor genannten Grund sehr objektiv beraten zu werden. Es muss nicht befürchtet werden, dass der Anlageberater ein bestimmtes Produkt bevorzugt, weil er dort einen besseren Verdienst als mit anderen Produkten erzielen könnte.