Viele Anleger interessieren sich für den Handel mit Wertpapieren. Es gibt verschiedene Wege, wie man in Aktien, Renten- oder anderen Wertpapier-Produkte investieren kann. Der bekannteste Weg ist sicherlich der Kauf der Wertpapiere über die Börse. Man beauftragt seine Bank oder seinen Broker die Papiere zu kaufen oder zu verkaufen, und die Order wird dann direkt über die Börse oder über das Xetra-System abgewickelt. Der große Vorteil des Handels über die Börse besteht darin, dass hier strenge Regulierungen vorherrschen und die getätigten Geschäfte genau geprüft werden, sodass man als Anleger sicher sein kann, dass man zum einen nicht mit zu schlechten Kurse „betrogen“ wird, und dass man zum anderen auch nur Aktien oder Rentenpapiere von Emittenten kauft, die einen bestimmten Mindeststandard erfüllen.
Wäre dieses nicht der Fall, würden diese Emittenten erst gar keine Börsenzulassung erhalten. Der Markt an der Börse wird auch als Regulierter Markt bezeichnet und in Deutschland in den Prime Standard und den General Standard unterteilt. Früher wurde vom amtlichen Handel und dem geregelten Markt gesprochen. Generell kann man aber nicht nur über die Börse in Wertpapierprodukte investieren, sondern auch über den so genannten Grauen Markt bzw. den Grauen Kapitalmarkt. Im Grauen Markt investieren ist jedoch eine relativ riskante Angelegenheit. Aber was genau ist der Graue Markt eigentlich?
Bei dem Grauen Markt handelt es sich im Prinzip um keinen „echten“ Markt wie den früheren Geregelten Markt, sondern vielmehr um einen virtuellen/imaginären Markt. Alle Wertpapiere und sonstigen Finanzprodukte, die im Grunde keinen Regulierungen und Kontrollen unterliegen, werden in ihrer Gesamtheit als Grauer Markt bezeichnet, weil sie nicht über die Börse und auch nicht von einer Bank angeboten werden. Kennzeichnend für die Produkte aus dem Bereich Grauer Markt ist unter anderem, dass die Finanzprodukte fast immer direkt vom Emittenten angeboten werden. Nimmt man Aktien als Beispiel so würden diese demnach nicht über die Börse oder außerbörslich über die Bank gehandelt werden, sondern der Anleger könnte die Aktien direkt von der Aktiengesellschaft erwerben.
Auf diese Weise umgehen die Anbieter am Grauen Kapitalmarkt sämtliche Kontrollen und natürlich auch eine Reihe von Kosten und Aufwand. Daraus ergibt sich für den Anleger aber auch, dass viele der so gehandelten Finanzprodukte einem hohen Risiko unterliegen. Sicherlich spielt dabei auch eine Rolle, dass gerade am Grauen Markt Produkte angeboten werden, welche die Auflagen für die Zulassung an der Börse gar nicht erfüllen könnten. Generell kann der Anleger nahezu alle Arten von Finanzprodukten am Grauen Markt finden, angefangen von Aktien, über Anleihen bis hin zu Derivaten.