Für die meisten Menschen steht der Wunsch nach einem eigenen Heim ganz oben auf der Liste, was man in seinem Leben erreichen möchte. Diesen Wunsch können sich jedoch die wenigsten Personen alleine aus den eigenen finanziellen Mitteln heraus auch erfüllen. Aus diesem Grund gibt es die Möglichkeit, den Bau oder den Kauf einer Immobilie durch verschiedene Darlehensformen über Banken oder sonstige Kreditgeber zu finanzieren. Dieses wird als die so genannte Fremdfinanzierung bezeichnet. Im Rahmen der gesamten Immobilienfinanzierung wird allerdings fast immer dazu geraten, auch ein gewisses Eigenkapital in die Finanzierung mit einzubringen. Dieses hat mehrere Gründe. Zum einen wird durch die kleinere Summe an Fremdkapital die zu zahlende Zinsbelastung geringer, zum anderen gibt es sowohl dem Kreditnehmer als auch dem Kreditgeber ein gewisses Maß an Sicherheit, wenn schon Eigenkapital vorhanden ist.
Als Faustregel gilt hier, dass man für eine optimal Baufinanzierung ca. 15-20 Prozent Eigenkapital haben sollte. Dennoch ist natürlich eine Immobilienfinanzierung auch als Vollfinanzierung möglich, falls im Rahmen der Baufinanzierung kein Eigenkapital vorhanden ist. Der grundsätzliche Nachteil einer Vollfinanzierung durch Fremdkapital ist die Tatsache, dass die monatliche Belastung für die Tilgung und die Zinszahlung des Darlehens relativ hoch sein könnte. Zudem ist es natürlich generell nie besonders gut, wenn keinerlei Rücklagen vorhanden sind.
Da die Bank zum Beispiel im Rahmen von Hypothekendarlehen zwar die Eintragung einer Grundschuld als Kreditsicherheit vornehmen lässt, diese Sicherheit aber nicht in voller Höhe der benötigten Kreditsumme sein kann, muss die Bonität des Kreditnehmers bei einer Vollfinanzierung sehr gut sein. In den meisten Fällen besichert die Bank gemäß ihren Richtlinien nur zwischen 60 und 80 Prozent der Kreditsumme durch erstrangige Sicherheiten in Form von Eintragung einer Grundschuld. Für den darüber hinaus gehenden Kreditvertrag, werden dann entweder andere Sicherheiten wie Bürgschaften verlangt, oder der Kredit wird alleine aufgrund der guten Bonität des Kunden vergeben.
Diesen alleine auf die Bonität abgestellten Restkredit zu erhalten ist natürlich schwieriger für den Kunden, als wenn diese "fehlende" Summe durch Eigenkapital abgedeckt würde. Insgesamt kann man festhalten, dass eine Vollfinanzierung einer Immobilie natürlich möglich ist, und in der Praxis auch durchgeführt wird, aber in vielen Fällen wirkt sich diese nachteilhaft auf den Kreditnehmer in Form höherer Belastungen aus. Zudem könnte es Probleme bei der Besicherung der gesamten Darlehenssumme geben, da diese im Fall der Vollfinanzierung mit der Kaufsumme der Immobilie identisch ist, bzw. unter Berücksichtigung von Notarkosten et. sogar oftmals noch höher ist.