Infrastruktur-Fonds investieren direkt oder indirekt in Infrastrukturprojekte. Eine indirekte Investitionen liegt dann vor, wenn nicht direkt in bestimmte Projekte investiert wird, sondern Beteiligungen an Infrastruktur schaffenden Unternehmen gekauft werden. Infrastruktur ist alles, was für das Funktionieren einer Volkswirtschaft notwendig ist. Insbesondere zählen dazu Straßen, Kraftwerke, Pipelines oder Telekommunikationsnetze. Infrastruktur-Fonds investieren nun in Projekte, die Infrastruktur herstellen, erweitern oder erneuern. Viele Fonds investieren in wirtschaftlich aufstrebenden Regionen, wie z.B. China oder Indien. Dort werden in den nächsten Jahren viele Kraftwerke und Wasserversorgungsnetze in Betrieb genommen. Aber auch in Deutschland gibt es viel zu investieren. Alleine schon in die ständige Reparatur von defekten Straßen werden jährlich Milliardenbeträge investiert.
Da die öffentlichen Kassen leer sind, werden immer mehr Projekte zusammen mit privaten Investoren abgewickelt. Diese Zusammenarbeit von privaten Investoren mit dem Bund und den Gemeinden wird als Öffentlich-Private Partnerschaft bezeichnet. Sie soll nach dem Willen der Politiker in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden. Die Infrastruktur-Fonds verdienen vor allem an den Nutzungsentgelten für die bereitgestellte Infrastruktur. So verdient z.B. ein Infrastruktur-Fonds, der in den Bau von Erdöl-Pipelines investiert hat, an den Entgelten für die Durchleitung des Öls oder eine private Straßenbaugesellschaft verdient an den Maut-Einnahmen. So ist ein langfristiger Zufluss von Einnahmen sichergestellt, unter anderem auch durch langfristige Verträge mit dem Abnehmer.
Infrastruktur-Fonds gehören allerdings zu den risikoreichen Anlagen, obwohl die Anbieter oft das Gegenteil behaupten. Das Problem ist, dass ein Großteil der Investitionen über Fremdkapital getätigt wird. Das ist bei den enormen Summen, die z.B. für den Bau eines Kraftwerkes nötig sind, kein Wunder. Die Fremdkapitalkosten sind jedoch nicht immer vorhersehbar und bei steigenden Marktzinsen kann es durchaus passieren, dass die Fremdkapitalkosten die Erträge übersteigen. Das hat einen Kursverlust des Fonds zur Folge. Wer den richtigen Riecher hat, kann mit Infrastruktur-Fonds aber auch durchaus zweistellige Renditen erzielen. Anleger sollten trotzdem immer nur einen kleinen Teil ihres Vermögens in Infrastruktur-Fonds investieren. Ein geringeres Risiko besteht Infrastruktur-Fonds, die ihre Investitionen breit streuen.