Ist ein Kredit auch ohne Arbeit möglich?

Ist ein Kredit auch ohne Arbeit möglich?

Verallgemeinernd beschrieben hat es oftmals den Anschein, als wenn es nicht sehr schwierig ist, einen Kredit zu erhalten. Es wird mit günstigen Konditionen und auch Krediten ohne Schufa-Auskunft geworben. Dennoch stellen nahezu alle seriösen Anbieter in diesem Bereich bestimmte Bedingungen an eine Kreditvergabe. Die Grundvoraussetzung um einen Kredit bekommen zu können, ist die Kreditfähigkeit. Kreditfähig sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Nach Prüfung der Kreditfähigkeit wird von nahezu jedem seriösen Kreditanbieter die Kreditwürdigkeit geprüft. Grundsätzlich basiert die Kreditwürdigkeitsprüfung, neben dem Vorhandensein der persönlichen Voraussetzungen, auf der Überprüfung der wirtschaftlichen Situation des Kunden. Sie hat zum Ziel festzustellen, ob der Kunde das Darlehen voraussichtlich zurückzahlen kann.

Das Feststellen der wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit erfolgt zumeist mittels einer Einnahmen- und Ausgabenrechnung. Anhand derer kann man erkennen, ob monatlich nach Abzug der regelmäßigen Ausgaben noch genügend frei verfügbares Einkommen vorhanden ist, um die Kreditrate zahlen zu können. Doch wie sieht es aus, wenn kein regelmäßiges Einkommen im Sinne von regelmäßiger Arbeit vorhanden ist, ist also ein Kredit auch ohne Arbeit möglich? Grundsätzlich würden viele Menschen diese Frage sicherlich mit nein beantworten, und in den meisten Fällen ist dieses sicherlich auch zutreffend. Dennoch muss man unterscheiden, welche Einnahmen vorhanden sind, auch wenn es sich nicht um regelmäßige Einkünfte aus einer festen Anstellung handelt. So kann es beispielsweise möglich sein, einen Kredit auch aufgrund des Bezuges von Arbeitslosengeld zu bekommen, wenn dennoch die monatlichen Ausgaben im Verhältnis zu der Höhe des Arbeitslosengeldes den Spielraum für eine Kreditrate lassen.

Dennoch ist natürlich bei dieser Kreditvergabe zu beachten, dass die Laufzeit des Darlehens nicht über die Ablauffrist des Arbeitslosengeldbezuges hinaus geht. Daher ist für diesen Personenkreis ein Darlehen mit einer längeren Laufzeit als einem Jahr ungeeignet. Handelt es sich bei dem Antragsteller um einen Empfänger von Hartz 4 Leistungen, so sollte die Kreditvergabe nicht genehmigt werden, da sie weder aus Sicht des Kreditgebers als auch aus Sicht des Kunden nicht sinnvoll sein kann. Im Gegensatz zur Empfängern von Arbeitslosengeld beziehen Hartz 4 Empfänger wesentlich geringere Leistungen, mit denen sie oftmals gerade mal ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Schon aus diesem Grunde kann in 99 Prozent der Fälle bei der Einnahmen- und Ausgabenrechnung kein Freiraum mehr für eine Kreditrate sein.

Manche Kunden, die auch ohne Arbeit einen Kredit haben möchten argumentieren damit, dass sie Sparguthaben oder Wertpapiere als Sicherheit hinterlegen können. Auch hier ist von der Kreditvergabe abzuraten, und zwar aus folgendem Grund. Eine Kreditvergabe sollte immer aufgrund der Tatsache erfolgen, dass der Kreditnehmer die Raten aus den laufenden Einnahmen heraus zurück zahlen kann. Wenn dieses nicht der Fall ist, ist beim Stellen der Sicherheit in Form von Sparguthaben schon vorprogrammiert, dass diese in Anspruch genommen werden müssen. Das könnte der Kunde dann auch direkt anstelle des Kredites tun, denn zumeist sind die Anlagezinsen geringer als die Kreditzinsen.

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