Wenn es um eine sichere Geldanlage, dann wird das Tagesgeld stets an vorderster Front genannt. Für 95 Prozent aller Anleger ist das Tagesgeld sicherlich auch eine der sichersten Geldanlagen, allerdings sollte man auch hier nicht pauschalisieren, denn richtig ist auch, dass nicht für jeden Anleger jedes Tagesgeldkonto eine Anlage ohne Risiko sein muss. Beim Tagesgeld gibt es im Grunde zwei Risikofaktoren, die man nicht außer Acht lassen darf, weil diese möglichen Faktoren auch dazu führen können, dass von dem eigentlich sicher angelegten Kapital etwas verloren gehen kann. Als Erstes ist beim Tagesgeld das Emittentenrisiko zu beachten, welches es bei absolut jeder Tagesgeldanlage gibt.
Richtig ist natürlich, dass es zumindest im Euroraum eine gesetzliche Einlagensicherung gibt die vorschreibt, dass auch Einlagen auf dem Tagesgeldkonto bis zu einem Maximalbetrag von 100.000 Euro bei Insolvenz der betroffenen Bank geschützt sind. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass man bei Anlagesummen über 100.000 Euro genau schauen muss, ob seitens der Bank zusätzlich noch eine private Einlagensicherung besteht. Ist das nämlich nicht der Fall, so sind alle Beträge über 100.000 Euro bei einer möglichen Insolvenz der Bank aller Voraussicht nach für den Anleger verloren. Das gleiche Risiko gibt es auch bei vielen Banken außerhalb der EU, bei denen es gar keine Einlagensicherung gibt, auch nicht bis zum Betrag von 100.000 Euro.
Darauf sollte man also stets genau achten, wenn man bei außereuropäischen Banken sein Kapital auf einem Tagesgeldkonto anlegen möchte. Um die Banken außerhalb des Euroraumes geht es auch bei einem weiteren möglichen Risiko einer Tagesgeldanlage, nämlich dem Währungsrisiko. Das Währungsrisiko ist zum Beispiel für einen Anleger aus Deutschland immer dann vorhanden, wenn das Tagesgeldkonto nicht in Euro geführt wird. In solch einem Fall wird nämlich der Euro in die fremde Währung umgerechnet, damit die Anlage in der gewünschten Fremdwährung erfolgen kann.
Wenn nun zwischen dem Einzahlen auf dem Tagesgeldkonto und der Verfügung einige Zeit vergeht, was natürlich meistens so üblich ist, dann kann es durchaus passieren, dass der Wert der Fremdwährung in dieser Zeit gegenüber dem Euro fällt. Ist das der Fall, so wären für den Anleger Währungsverluste entstanden, denn er würde weniger Euro zurück erhalten, als er bei der Anlage des Tagesgeldes für den „Kauf“ der Fremdwährung zahlen musste. Natürlich kann die fremde Währung sich auch positiv entwickeln, aber das Währungsrisiko an sich ist stets bei solchen Anlagen vorhanden.