Kautionskredit als Alternative zum Mietkautionskonto

Kautionskredit als Alternative zum Mietkautionskonto

Wer in Deutschland eine Wohnung oder ein Haus mietet, der muss in vielen Fällen nicht nur eine Maklerprovision für die Vermittlung zahlen, sondern darüber hinaus auch noch eine Mietkaution hinterlegen. Meistens bewegt sich eine solche Kaution zwischen zwei und drei Monatskaltmieten, sodass durchaus nicht selten Beträge von 1.000 Euro und mehr entstehen. Insbesondere aufgrund der Tatsache, dass ein Umzug ohnehin häufig mit höheren Kosten verbunden ist, schränkt eine solche Mietkaution die finanziellen Mittel der neuen Mieter oftmals noch zusätzlich ein. Nach wie vor läuft die Mietkaution in der Praxis häufig so ab, dass ein Sparkonto oder ein Festgeldkonto auf den Namen des Mieters eröffnet wird, wobei jedoch der Vermieter in den Besitz der jeweiligen Urkunde kommt.

Auf dieses Konto wird die Mietkaution eingezahlt, die weder vom Mieter noch vom Vermieter ohne Wissen der anderen Partei verfügt werden kann. In der letzten Zeit hat sich allerdings immer häufiger eine Alternative zur Mietkaution durchgesetzt, nämlich die sogenannte Kautionsbürgschaft. Eine andere Bezeichnung für diese Variante der Mietkaution ist Kautionskredit, wobei es sich nicht um ein herkömmliches Darlehen handelt. Bei der Mietkautionsbürgschaft bzw. beim Mietkautionskredit ist es so, dass der Vermieter kein Bargeld erhält, sondern im Prinzip eine Garantie, dass die Kaution im Schadensfall aufgebracht werden kann. Meistens sind es Banken oder spezielle Anbieter, die einen solchen Kautionskredit vergeben.

Der große Vorteil für den Mieter besteht darin, dass er keine 1.000 Euro und mehr für die Mietkaution aufbringen muss, sondern im Prinzip nur eine monatliche Gebühr an den Kautionsgeber zahlt. In dem Zusammenhang wird eine Kautionsurkunde ausgestellt, die auch als Mietkautionsgarantie bezeichnet wird. Diese Garantie erhält der Vermieter und kann sich demzufolge darauf verlassen, dass die Kaution vom Bürgschaftsgeber gezahlt wird, falls dies erforderlich ist. Aus finanzieller Sicht hat die Mietkautionsbürgschaft allerdings sowohl einen Vor- als auch einen Nachteil. Der Vorteil wurde bereits genannt, nämlich dass die Liquidität des Mieters geschont wird, da er den Bürgschaftsbetrag nicht in bar aufbringen muss.

Nachteilig ist allerdings, dass für den Kautionskredit eine Gebühr anfällt, die im Prinzip mit Kreditzinsen zu vergleichen ist. Letztendlich zahlt der Mieter also zusätzlich Geld, während es beim regulären Mietkautionsskonto sogar so wäre, dass er für das eingezahlte Guthaben eine Verzinsung bekommen würde. Man sollte sich als Mieter also überlegen, ob das Schonen der Liquidität Vorrang hat oder ob es wirtschaftlich nicht mehr Sinn macht, auf ein verzinsliches Mietkautionsskonto zurückzugreifen. Diese Entscheidung muss allerdings jeder Mieter selbst treffen und es gibt keine pauschale Aussage, welche der möglichen Varianten die bessere ist.

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