Kunden in Deutschland werden immer gläserner. Dieser Ausspruch hat nicht unbedingt mit dem Kaufverhalten, wohl aber mit der Nutzung von Bankprodukten zu tun. Jede Aufnahme eines Ratenkredites, einer Baufinanzierung und sogar die Eröffnung von Girokonten wird heute der Schufa gemeldet. Dieses Unternehmen erhält seine Informationen von den angeschlossenen Banken und Firmen, die zum einen Kredite ausreichen bzw. Verträge vermitteln, bei denen Zahlungsverpflichtungen eingegangen werden (Bsp. Handyverträge). Alle Institute, die der Schufa angeschlossen sind, melden jedoch nicht nur die Daten, sondern sie können diese auch abrufen. So kann ein Bankberater nach der Eröffnung eines Kontos gleich erkennen, ob und in welchem Umfang Kredite bestehen und ob eventuell bei anderen Anbietern Kreditkarten genutzt werden.
Die Schufa soll aber in erster Linie helfen. So soll sie den kreditgebenden Unternehmen die Sicherheit geben, dass nur Kredite an Menschen mit erstklassiger Bonität vergeben werden, zum anderen soll sie Verbraucher vor einer Überschuldung bewahren, denn vor jeder Kreditaufnahme führen die Banken eine Haushaltsrechnung durch, bei der auch bereits bestehende Kredite berücksichtigt werden. Neben den allgemeinen Daten zur Person und zur Nutzung der Produkte werden in der Schufa aber auch Daten über bereits gekündigte Kredite, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bzw. die Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung gespeichert.
Diese Daten werden auch negative Einträge genannt, Kreditvergaben sind in diesen Fällen nicht mehr möglich. Hilfe bieten ausländische Banken, die beispielsweise in der Schweiz sitzen. Sie haben keinen Zugriff auf die Schufa-Daten und können so negative Merkmale nicht erkennen. Auch melden sie vergebene Kredite nicht der Schufa, was Menschen, die eine reine "Schufa-Weste" behalten wollen, ebenfalls nützt. Sie vergeben Kredite somit an alle Anfragenden, die über ein ausreichendes Einkommen sowie ein festes Arbeitsverhältnis verfügen. Menschen jedoch, die kein Einkommen erzielen, erhalten auch bei den Schweizer Instituten keinen Kredit. Der Schweizer Kredit ohne Schufa ist ein ganz normaler Ratenkredit, der über eine Laufzeit von bis zu 40 Monaten in gleich bleibenden Raten zurückgezahlt wird.
Der Zins für diesen Kredit liegt in der Regel über den Konditionen der deutschen Banken, allerdings ist das Risiko für die Schweizer Banken auch deutlich höher. Um dieses zu begrenzen, werden die Kredite ohne Schufa auch nur bis zu einem Betrag von 3.500 Euro vergeben, in seltenen Fällen liegt die Betragsgrenze auch erst bei 4.000 Euro. Da die Schweizer Banken in der Regel nur online agieren, kann der Kreditantrag ebenfalls nur online gestellt werden. Nach Eingabe der persönlichen Daten, des Einkommens sowie der Dauer der Beschäftigung wird vom System sofort errechnet, ob der Kredit genehmigt werden kann. In diesem Fall werden noch am gleichen Tag die Unterlagen verschickt.