Kredite können bisweilen eine teure Angelegenheit sein. So ist dem Darlehensgeber schließlich nicht nur die gewährte Darlehenssumme zurückzuzahlen. Zinsen und eventuelle Bearbeitungsgebühren erhöhen ebenfalls die Belastung des Kreditnehmers. Häufig hat der Kreditnehmer dem Kreditgeber oder einem Dritten auch Provisionen für Gewährung oder Vermittlung des Kredits zu zahlen. Allerdings können gerade die Zinsen eines Kredits dabei einigen Umfang annehmen, sodass der Kreditnehmer im schlimmsten Fall nach der Kreditaufnahme finanziell schlechter dasteht als vorher. In der Fachsprache spricht man hier von den Kosten des Kredits. Diese können stets variieren, insbesondere da die Zinsen des Kredits maßgeblich von Faktoren abhängig sind, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. So entsteht die Höhe der Zinsen etwa aus dem aktuellen Zinsniveau, der geplanten Laufzeit des Kredits oder der Bonität des Kreditnehmers.
Auch zwischen den verschiedenen Kreditgebern bestehen enorme Unterschiede im Zinsniveau. Insbesondere neuere Kreditinstitute die aggressiv mit unkomplizierten Krediten werben setzen meist auf einen hohen Zins. Traditionelle Kreditinstitute gewähren dagegen seltener Kredite, allerdings bei häufig weitaus niedrigerer Verzinsung. Das Vergleichen von Kredite kann dem Kreditnehmer im Einzelfall also viele tausend Euro sparen. Dabei ist allerdings nicht ausschließlich auf die vereinbarten Zinsen abzustellen. Die wirtschaftliche Praxis kennt heute viele verschiedene Arten von Krediten, die sich insbesondere hinsichtlich ihrer Tilgungsbestimmungen unterscheiden. So werden etwa Kredite vergeben, bei denen die kreditierte Summe inklusive fest vereinbarter Zinsen nach Fälligkeit des Kredits in einem einmaligen Betrag zurückgezahlt werden muss.
In diesem Fall wird es dem Kreditnehmer nicht schwer fallen die konkreten Kosten des Kredits zu errechnen. Daneben werden aber wesentlich häufiger - insbesondere im Bereich des Darlehns - Kredite vergeben, bei denen der Kredit mit sogenannten Tilgungsraten zurückgezahlt wird. Dabei bestehen wieder Unterschiede hinsichtlich der Tilgungsbestimmungen, die es dem Kreditnehmer im Einzelfall erschweren können, die konkreten Kosten des Kredits zu errechnen. So existieren etwa Tilgungsmodelle, bei denen die Tilgungsraten über den gesamten Zeitraum konstant bleiben und die zu zahlenden Zinsen sich aus der verbleibenden Restsumme errechnen. Das Zinsniveau schwankt folglich mit jeder Tilgung. Dies verhindert zwar regelmäßig nicht die Disponierung, erschwert aber das Errechnen der Kosten des Kredits.
Gleiches gilt für das sogenannte Annuitätenmodell, bei dem der Tilgungsanteil stetig steigt und die Zinsen somit ebenfalls schwanken. Um hier einen genauen Vergleich der Kosten zu ermöglichen, sind die Kreditinstitute grundsätzlich dazu verpflichtet den effektiven Jahreszins des Kredits zu veröffentlichen. Dieser ist eine Rechengröße, die die Kosten des Kredits unabhängig von den dargestellten Schwankungen darstellt. Dafür werden verschiedene Aspekte des Kredits, wie etwa die Zinshöhe oder die Kreditlaufzeit miteinander verrechnet. Das Ergebnis bezeichnet die jährlichen, auf die Kredithöhe bezogenen, Kosten des Kredits. Soll also ein Vergleich zwischen mehreren Krediten angestellt werden, ist zunächst der effektive Jahreszins maßgeblich. Dennoch sollten die Begleitumstände nie vernachlässigt werden. Als solche zählen etwa Kreditprovisionen oder Bearbeitungsgebühren.