Kredite gehören zu den wichtigsten Finanzprodukten der Kreditinstitute, an große Unternehmen verkaufen sie gewerbliche Großkredite und an Privatpersonen private Kleinkredite. Bei der Kreditvergabe sind die Interessen von Kreditinstituten und Kreditnehmer prinzipiell gegensätzlich, während die Kreditinstitute möglichst hohe Kreditzinsen bevorzugen, streben die Kreditnehmer möglichst niedrige Kreditzinsen an. Ferner haben die Kreditinstitute ihre festen Vergaberichtlinien und Restriktionen, die sich an die individuelle Lage des jeweiligen Kreditnehmers richten. Zugleich haben sie ihre festen Kreditkonditionen, die sich an dem jeweiligen Kreditzins-Niveau richten. Einen Bankkredit nach seinen individuellen finanziellen Möglichkeiten zu bekommen, ist dem privaten Kreditnehmer schier unmöglich. Überdies hat der Kreditsuchende, der einen negativen Schufa Eintrag hat, kaum eine Chance, einen Bankkredit zu bekommen.
Erfreulicherweise steht den privaten Kreditnehmern in Deutschland eine alternative Lösung zur Verfügung, sie können Kredite von Privatpersonen aufnehmen. Bei dieser althergebrachten derzeit ein Renaissance erlebenden Kreditform, "Kredit von privat an privat“ genannt, sind Kreditnehmer und Kreditgeber Privatpersonen. Als private Kreditgeber können Familienangehörige auftreten, zum Beispiel Eltern, Geschwister, Kinder sowie andere Verwandte. Ferner können Freunde, gute Bekannten, Nachbarn, Kollegen aber auch völlig unbekannte Fremde die Rolle des privaten Geldgebers annehmen. Der zukünftige private Kreditgeber kann persönlich angesprochen und gefragt werden oder per Anzeige in der Zeitung bzw. über das Internet gesucht werden. Da bekanntlich die Freundschaft bei einem Streit um Geld enden kann, kann und soll sich der private Geldgeber mit einem schriftlichen Darlehensvertrag, der frei gestaltet werden kann, jedoch dem § 488 ff. BGB entsprechen muss, absichern.
Kann der Kreditnehmer zudem Sicherheiten bieten, kann der Kreditgeber auf eine entsprechende Vereinbarung im Vertrag bestehen. Der entscheidende Vorteil des Kreditnehmers beim Kredit vom privaten Kreditgeber ist, dass er die für ihn geeigneten Kreditkonditionen nennen und diese mit dem Kreditgeber gemeinsam gestalten kann. Vor dem privaten Geldgeber muss der Kreditnehmer nicht als Bittsteller auftreten, sondern kann mit ihm als gleichberechtigter Partner verhandeln. Die Höhe der Kreditzinsen, die Laufzeit des Kredits, sowie eventuelle Sonderrückzahlungen ohne Kosten können von den beiden Partnern sehr individuell ausgearbeitet werden. Der hilfsbereite private Geldgeber wird seinerseits durch die Guthabenzinsen entlohnt. Mittlerweile haben sich mehrere Internetportale darauf spezialisiert, Onlinemarktplätze für Geld suchende und Geld bietende Privatpersonen zu sein.
Kreditsuchende sind hier Menschen, die Schulden haben, sowie Menschen, die Wünsche, die sie sich selbst nicht erfüllen können, haben, aber auch Menschen, die finanzielle Mittel für kleinere Projekte, die sie realisieren wollen, benötigen. Die meisten privaten Geldgeber handeln wiederum vorwiegend aus humanen Beweggründen, da sie Menschen, die finanzielle Unterstützung benötigen, unter die Arme greifen wollen. Um als Kreditsuchender oder als Geldgeber fungieren zu können, muss sich der User beim jeweiligen Portal registrieren. Je nachdem, ob er einen Kredit aufnehmen oder Geld leihen möchte, muss er entsprechend weitere Angaben machen. Ein Kreditsuchender kann Geld von mehreren Geldgebern bekommen, ein Geldgeber kann wiederum mehreren Kreditsuchenden Geld leihen.