Noch vor einigen Jahren galt bei Geldanlagen die Devise: Je länger die Anlagedauer, desto höher die Zinsen. Heute gibt es auch bei kurzfristigen Geldanlagen sehr attraktive Zinsen für Anleger. Spitzenreiter bei den kurzfristigen Anlagen ist das Tagesgeld. Da keine Kündigungsfrist zu beachten ist, kann über das Geld täglich wieder verfügt werden. Die Zinssätze für Tagesgeldanlagen haben sich in den letzten Jahren immer weiter nach oben bewegt. Heute liegen sie durchschnittlich zwischen 4 Prozent und 5 Prozent. Sie sind damit deutlich attraktiver als Anlagen auf Sparkonten oder Sparbüchern. Hier gibt es meistens nur 1 Prozent bis 2 Prozent Zinsen oder eine eingeschränkte Verfügungsmöglichkeit mit mindestens einer dreimonatigen Kündigungsfrist bzw. einer auf 2.000 Euro begrenzten freien Verfügungssumme. Die besten Tagesgeldzinsen bieten Direkt- und Internetbanken. Das Konto kann bei diesen Banken bequem im Internet eröffnet werden.
Verzinst werden Tagesgeldanlagen bei den meisten Banken ab dem ersten Euro. Anleger sollten beim Tagesgeld auf die Zinszahlungstermine achten. Angeboten wird meist die vierteljährliche Zinszahlung und die monatliche Zinszahlung. Bei monatlicher Überweisung der Zinsen auf das Tagesgeldkonto profitiert der Anleger im höheren Maße vom Zinseszinseffekt, als bei vierteljährlicher Zinszahlung. Einziges Manko beim Tagesgeld: Die Zinsen sind variabel und werden von den Banken nicht garantiert. Sie können sich täglich ändern. In der Praxis bieten die Banken meist aber über einen längeren Zeitraum einen festen Zinssatz an. Anleger, die auch im kurzfristigen Bereich einen festen Zinssatz suchen, haben die Möglichkeit zur Anlage als Festgeld.
Die Anlagezeiträume betragen in der Regel 30, 60, 90 oder 180 Tagen. Bei der Festgeldanlage sind die Zinsen für die vereinbarte Laufzeit fest. Eine Anpassung an die aktuellen Marktzinsen kann die Bank erst bei einer Verlängerung der Festgeldanlage zum Auslaufen der Anlagedauer vornehmen. Hierfür können die Anleger den Service der "Prolongation", also der Verlängerung nutzen. Die Bank verlängert dann das Festgeld für die gleiche Anlagedauer automatisch, aber zum aktuell gültigen Zinssatz. Die Zinsen beim Festgeld liegen durchschnittlich bei 4 Prozent bis 5 Prozent. Auch hier sind es vor allem Direktbanken, die attraktive Festgeldzinsen anbieten. Anleger sollten beim Festgeld jedoch vorgegebene Mindestanlagebeträge berücksichtigen. Diese können zwischen 5.000 Euro und 10.000 Euro betragen.
Interessant sind für Anleger auch Festgeldangebote, bei denen die Zinsen mit der Anlagesumme steigen. Je höher hier der Anlagebetrag, desto besser ist der Zinssatz. Durch geschicktes regelmäßiges Anlegen der Spareinlage bei der Bank mit den besten Zinsen können Anleger den höchstmöglichen Ertrag erzielen. Einen Überblick über die Banken mit den meisten Zinsen bietet ein Tagesgeld- bzw. Festgeldvergleich im Internet. Da in der Regel keine Gebühren beim Tagesgeld oder beim Festgeld anfallen, ist ein Wechsel mit dem Anlagebetrag zu einer neuen Bank problemlos möglich. Interessant sind in diesem Zusammenhang Banken, die einen speziellen Zinsbonus für Neukunden anbieten. Dieser gilt meist nur für eine bestimmte Anlagedauer, macht die Anlage aber nochmals deutlich attraktiver.