Über viele Jahre hindurch möglichst hohe Zinsen auf sein Geld zu erhalten, wünscht sich wohl jeder. Aktien bieten zwar grundsätzlich höhere Renditechancen als festverzinsliche Geldanlagen, aber das mit ihnen verbundene Risiko eines Wertverlustes durch Kursrutsche an den Börsen hält viele Leute von dieser Form der Vermögensanlage ab. Beim Sparen mit Festgeldkonten, Sparbriefen, Pfandbriefen oder Bundesschatzbriefen hat der Anleger keinerlei Risiko. Sein Geld kann sich nur vermehren, aber nicht weniger werden. Auch die gegenwärtige Finanzkrise der Banken ist kein Grund, sich Sorge zu machen über die eigenen Bankeinlagen. Durch die verschiedenen Sicherungsfonds der Banken und Sparkassen ist auch bei einem Konkurs eines Geldinstitutes dafür gesorgt, dass der Anleger sein Geld auf jeden Fall zurück bekommt. Nur bei ausländischen Banken muss man etwas aufpassen, da hier häufig nur eine Garantie für Anlagen bis zu 20.000,00 Euro gegeben wird.
Festgeldanlagen sind immer dann zu empfehlen, wenn der Leitzins relativ hoch ist. Gegenwärtig beträgt er vier Prozent. In den Jahren vor 2007 war er nur halb so hoch. In Amerika sieht man schon seit einiger Zeit, dass die Zinsen von der dortigen Notenbank immer weiter abgesenkt werden. Der Grund ist die schwierige Lage der dortigen Wirtschaft, die längst auch Europa und Deutschland erreicht hat. Auch bei uns ist nicht nur die IKB in eine Schieflage geraten, sondern die Banken insgesamt haben große Probleme. So hat die Europäische Zentralbank die schwierige Aufgabe, die Risiken eines möglichen Wirtschaftsabschwungs gegen die Risiken einer steigenden Inflation abzuwägen. Die EZB hat natürlich ihr Hauptaugenmerk auf die Geldwertstabilität zu legen, aber sie fühlt sich auch in der Pflicht, das ihre zu tun, um die Folgen einer globalen Wirtschaftskrise abzumildern.
Einerseits wäre es auf Grund der hohen Inflation, die inzwischen nicht mehr nur auf die ständig steigenden Energiepreise zurück zu führen ist, geraten, den Leitzins zu erhöhen. Die Preise für Lebensmittel sind auch überproportional stark gestiegen in den letzten Monaten. Andererseits warnen die Wirtschaftsinstitute bereits davor, dass wir möglicherweise vor einem ernsthaften Wirtschaftsabschwung stehen, und das weltweit. Dieses Szenario würde wiederum dafür sprechen, die Zinsen zu senken, damit Kredite für die Unternehmen günstiger werden und das Wirtschaftswachstum gestärkt werden könnte. Seit fast einem Jahr ist der Leitzins nun unverändert geblieben. Viele Sparer haben sich wegen der unsicheren Marktsituation bei der Geldanlage für Tagesgeldkonten entschieden.
Hier können sie schnell umdisponieren bei einer geänderten Zinslage. Wenn sich aber demnächst eventuell abzeichnet, dass die Konjunktur doch so stark zurück geht, dass die EZB um eine Senkung des Leitzinssatzes nicht herum kommt, sollte man sich die zur Zeit noch hohen Zinsen unbedingt dadurch sichern, dass man einen Teil seines Geld langfristig anlegt. Es gibt sehr gute Angebote für Festgeld über fünf Jahre, wo man im Durchschnitt 4,5 Prozent Zinsen für sein Erspartes erhält. Diese hohen Zinsen sollte man sich langfristig sichern.