Entgegen anders lautender Berichte sind Bausparverträge längst nicht überholt und unzeitgemäß. Ein Bausparvertrag ist in der Ansparphase eine besonders lukrative und sichere Anlageform. In der Darlehensphase hingegen können Kreditnehmer die bereits bei Vertragsabschluss fixierten Zinssätzen nutzen. Zwar gibt es mittlerweile viele Direktbanken, die günstige Darlehen zur Immobilienfinanzierung anbieten, aber ein Bausparvertrag bietet einige zusätzliche Vorteile für den Verbraucher. Ungenügend Eigenkapital und Kalkulationsfehler sind übrigens die häufigsten Ursachen für fehlerhafte Finanzierungen eines Hausbaus. Erstens lassen sich mit dem Bausparvertrag Eigenmittel für das Haus ansparen und somit verringert sich die Laufzeit und die Zinsbelastung des Kredits ganz erheblich. Ist das vereinbarte Ansparziel dann erreicht, muss das Guthaben aber nicht zwangsläufig zur Immobilienfinanzierung dienen.
Soll kein Darlehen aufgenommen werden, ist auch eine andere Anschaffung, wie ein Auto oder ein größerer Urlaub mit dem Guthaben finanzierbar. Viele Banken erstatten bei einem Verzicht auf das Darlehen zusätzlich die Anlagegebühr. Die Auszahlung erfolgt nach der Zuteilung des Bausparvertrags und hängt vom Erreichen des Anlageziels ab. Für die Regelsparzeit ist die Höhe der Bausparsumme von Bedeutung, das Anlageziel kann allerdings innerhalb der Laufzeit verändert werden. Regelmäßig werden etwa 50% der benötigten Summe angespart und ein Kredit über den Rest gewährt. Andernfalls wird das Darlehen, das sich aus der Differenz zwischen Ansparziel bereits gesammeltem Guthaben zusammen setzt, ausgezahlt. Einzige Bedingung für die Gewährung eines solchen Darlehens ist, dass das Geld zur Finanzierung wohnwirtschaftlicher Zwecke, beispielsweise zur Renovierung oder Anschaffung einer Immobilie genutzt wird.
Die Zinsen auf diese Form der Anlage kann sich mit etwa 3% durchaus sehen lassen. Erhöht werden kann die Rendite durch staatliche Fördermittel, wie vermögenswirksame Leistungen, Sparzulage und Wohnungsbauprämie. Damit kann ein solches Sparguthaben höhere Renditen abwerfen als Bundesschatzbriefe oder andere ähnlich risikolose Anlageformen. Auch der effektive Darlehenszins bieten keinen Grund zur Beanstandung, denn der liegt momentan mit etwa 5% sehr niedrig. Ausschlaggebend für die Zinshöhe über die gesamte Laufzeit ist der Satz bei Vertragsabschluss, die Kreditzinsen werden bei Auszahlung des Darlehens die gleiche Höhe aufweisen wie vorher vereinbart. Damit entsteht Bausparern Planungssicherheit in Hinblick auf die Tilgungsraten und damit eine feste Kalkulationsbasis. Außerdem können Bausparer so von Phasen mit besonders niedrigen Zinsen profitieren.
Ein Bausparvertrag zeichnet sich des Weiteren durch seine Flexibilität aus, weil regelmäßig eine Umwandlung in ein anderes Finanzierungsprodukt problemlos möglich ist. Auch die vorzeitige Tilgung oder eine Kündigung sind in den meisten Fällen möglich. Die Absicherung des Ausfallrisikos für den Bausparkredit durch die Bank erfolgt nachrangig im Grundbuch. Aufgrund all dieser hervorragenden Eigenschaften eignet sich ein Bausparvertrag für fast alle Verbraucher an, unabhängig von der Finanzierung einer Immobilie. Sicherer als Aktien und zugleich gewinnbringender als Bundesschatzbriefe ist ein Bausparvertrag eine sichere Anlageform und ein Garant für günstige Konditionen bei der Aufnahme eines Kredites.