Viele Anleger nutzen Wertpapiere, um auf diese Art und Weise langfristig Vermögen aufzubauen oder vorhandenes Kapital zu vermehren. Dass viele Wertpapiere sehr flexibel und vielfältig genutzt werden können, wird auch durch die Tatsache deutlich, dass beispielsweise Aktien nicht nur zur langfristigen Kapitalanlage dienen können, sondern auch zur kurzfristigen Spekulation genutzt werden. Wer sich bereits einmal mit dem Spekulieren auseinandergesetzt hat, der wird sicherlich einige Fachbegriffe kennen, die in diesem Bereich verwendet werden. Einer dieser Fachbegriffe ist das sogenannte Scalping. Es handelt sich dabei um eine sehr kurzfristige Art der Spekulation, denn im Rahmen des Scalpings versucht der jeweilige Spekulant innerhalb kürzester Zeit kleinste Kursdifferenzen beim jeweiligen Wertpapier zu nutzen, um einen Gewinn zu erzielen.
Diese kleinsten Kursdifferenzen entstehen oftmals alleine dadurch, dass ein Wertpapier an verschiedenen Börsen gehandelt wird. So kommt es beispielsweise in der Praxis häufiger vor, dass eine Aktie an der Börse in Frankfurt zu einem Kurs von beispielsweise 50,49 Euro gehandelt wird, während der Kurs an der Börse in Berlin zur exakt gleichen Zeit 50,47 Euro beträgt. Wenn der Anleger nun diese kleine Kursdifferenz nutzt, indem er das Wertpapier an der einen Börse kauft und nahezu zeitgleich an der anderen Börse wieder verkauft, kann er einen Kursgewinn erzielen. Bei solch kleinen Kursdifferenzen funktioniert dies allerdings nur, wenn der Kapitaleinsatz relativ hoch ist.
Auch diese Form der kurzfristigen Spekulation würde man als Scalping bezeichnen. Dies trifft allerdings ebenfalls für Vorgehensweisen vor, die nicht beinhalten, dass die Wertpapiere gleichzeitig an verschiedenen Börsen gehandelt werden. Wer sich für das Scalping entschieden hat, der muss stets auf kleinste Kursbewegungen achten und orientiert sich daher vor allem an den Analysen, die aus der Charttechnik resultieren. Fundamentale Analysen spielen für solche Spekulanten hingegen überhaupt keine Rolle, da es absolut unwichtig ist, ob für den jeweiligen Aktienwert beispielsweise in der näheren Zukunft aufgrund guter Bilanzzahlen eine sehr gute Kursentwicklung vorhergesagt wird.
Wichtig ist in solchen Fällen nämlich nur, wie sich die Kurse beispielsweise in den nächsten zwei oder drei Minuten entwickeln werden. Dennoch sollten Kunden beim Scalping nicht ganz auf die Nutzung einer Strategie verzichten, denn auch in diesem Bereich ist es nicht besonders empfehlenswert, ausschließlich auf Basis eines bestimmten Bauchgefühls zu handeln. Da auch diese Spekulationen bestimmten Regeln folgen, ist es durchaus sinnvoll, auf Handelssignale zu reagieren und daraus resultierend einen Kursgewinn zu erzielen.