Uran ist heute neben Erdöl und Erdgas einer der bedeutendsten Rohstoffe. Der Grund hierfür liegt in den explodierten Ölpreisen, aber auch an der Abhängigkeit Europas beispielsweise von russischen Öl- und Gaslieferungen. Auch China und Indien, die immer größeren Bedarf an Strom haben, greifen hierzu gern auf den Rohstoff Uran zurück. Weltweit sind derzeit rund 442 Kernkraftwerke am Netz, die ca. 16% des Strombedarfs decken können. Doch die Zahl wird weiter steigen. So befinden sich derzeit 28 Kraftwerke im Bau, weitere 62 in der Planung, die meisten hiervon werden in China und Indien errichtet, die somit einen deutlich höheren Uranbedarf decken müssen. Hieraus ergibt sich wohl allein bis Ende des Jahres 2009 eine zusätzliche Urannachfrage von ca. 5,2-6 Millionen Pfund.
Die erhöhte Nachfrage sowie die Knappheit des Rohstoffs ist einer der wichtigsten Gründe für den Anstieg des Uranpreises, der sich in den vergangenen fünf Jahren um ca. 400 Prozent gesteigert hat. Lange Zeit wurde nämlich der Abbau des Urans vernachlässigt, da hohe Reserven, beispielsweise aus dem Kalten Krieg oder auch aus heute nicht mehr notwendigen Atomwaffen, genutzt werden konnten. Diese Reserven neigen sich jedoch dem Ende, wodurch die Nachfrage allein aus den derzeitigen Minen nicht gedeckt werden kann. Somit ergibt sich nach neuesten Berechnungen spätestens im Jahr 2015 eine Versorgungslücke. Aus diesem Grund wird bereits seit ca. zwei Jahren wieder intensiv an der Suche nach weiteren Uranvorkommen geforscht. Hauptproduzent von Natururan, das in der Natur ja nur in Verbindung mit Sauerstoff, als so genanntes Uranoxyd, vorkommt, ist Kanada.
Das Land deckt heute etwa 28% der gesamten Uranmenge ab, gefolgt von Australien und Niger. Würde Uran weiter in der heutigen Geschwindigkeit und mit der heutigen Technik abgebaut, würde es wohl noch ca. 50 Jahre reichten. Andere Statistiken sind hier weitaus optimistischer und gehen von Vorkommen aus, die noch gut 200 Jahre ausreichen. In jedem Fall können Anleger die hohe Nachfrage sowie die Knappheit des Urans nutzen, und zwar indem sie in Uranaktien investieren. Selbst nach diesem fulminanten Anstieg der Preise sind weitere Gewinne nicht ausgeschlossen. Möglich ist ein solches Investment beispielsweise in Uranförderer, aber auch in Uranminen oder Bergwerke. Mit diesen Anlagen konnten Aktienbesitzer in den letzten Jahren mehrere hundert Prozent Rendite erzielen und somit deutlich höhere Gewinne erwirtschaften, als sie mit anderen Aktienanlagen möglich gewesen wären.
Anleger sollten bei diesen Aktien jedoch beachten, dass es sich hier um sehr schwankungsintensive Titel handelt, die mit hohen Risiken behaftet sind. Daher ist ein Stoppkurs beim Kauf der Aktien unerlässlich, der jedoch großzügig gesetzt werden sollte, um bei kurzfristigen Schwankungen nicht sofort einen Verkauf der Aktie auszulösen. Auch konnten viele dieser Aktien in der letzten Zeit von den Fantasien der Anleger profitieren und allein deshalb zulegen. Börsenexperten befürchten in diesem Sektor bereits eine ähnliche Blasenbildung wie bei den Technologiewerten im Jahr 2000. Eine fundamentale Analyse der Werte sowie eine Beachtung des Charts sind daher ebenso unerlässlich wie die Bewertung der weiteren Aussichten. Alternativ haben Anleger die Möglichkeit, in spezielle Zertifikate zu investieren, die ebenfalls das Thema Uran in den Vordergrund stellen.