Gut die Hälfte des Jahres arbeitet der deutsche Arbeitnehmer für den Staat, weil die Einkommenssteuern und die zu leistenden Sozialabgaben so hoch sind. Neben der Pflicht Einkommenssteuern zu bezahlen hat natürlich jeder Arbeitnehmer auch das Recht, Möglichkeiten zu finden, die zu zahlende Steuer zu senken. Natürlich kommt kein Arbeitnehmer darum herum, seine Steuern zu bezahlen, aber er kann steuerliche Vergünstigungen in Anspruch nehmen oder Finanzkonzepte nutzen, um die Einkommenssteuer auf das Minimale zu reduzieren. Es ist durchaus möglich, hier zu sparen. Arbeitnehmer, die mehr als 35.000 Euro im Jahr verdienen oder Ehepartner, die zusammen 45.000 Euro haben, können ihre Finanzen so optimieren, dass sie steuerbegünstigte Sparanlageformen wählen und ein Teil des Einkommens, für das Steuern zu zahlen wären in Vermögen umwandeln. Diese Möglichkeiten werden von vielen Arbeitnehmern nicht in ausreichendem Maße genutzt.
Ein Beispiel sind die Riester- und die Rürup Renten. Ein Teil der Beiträge, die Arbeitnehmer in Produkte der Riester- oder Rürup Renten investieren, wird steuerbegünstigt. Das heißt, die Beiträge für diese Sparformen können am Jahresende steuerlich geltend gemacht werden. Das führt neben einer geringeren Steuerlast auch zum Aufbau einer zusätzlichen Rente im Rahmen der Altersvorsorge. Zertifizierte Produkte im Rahmen der Altersvorsorge senken nicht nur Monat für Monat die steuerliche Belastung, sie garantieren auch für das Alter eine monatliche Rente. Diese Produkte sind auch vor jedem staatlichen Zugriff geschützt beziehungsweise Hartz IV sicher.
Diese Renten werden nachgelagert besteuert, das heißt, im Alter sind darauf Steuern zu entrichten, aber der persönliche Steuersatz im Alter ist in der Regel niedriger, sodass sich das steuerlich immer lohnt. Viele Anbieter im Internet offerieren Möglichkeiten, Steuern zu sparen und bieten sich an, entsprechende Finanzkonzepte zu erarbeiten. Wer solche Angebote nutzt, macht grundsätzlich nichts verkehrt, sollte aber immer darauf achten, dass die Anbieter auch seriös arbeiten und die Finanzoptimierung nicht letzten Endes nach hinten losgeht. Wer grundsätzlich erst einmal alle Sparmöglichkeiten ausschöpfen möchte, die sich bei der Einkommenssteuer bieten, der sollte seine Einkommenssteuererklärung nicht selbst erstellen, sondern dieses einem Fachmann beziehungsweise Spezialisten überlassen.
Der Steuerberater kennt sich bestens mit allen Tricks und Möglichkeiten aus, die es gibt, um auf legale Art das zu versteuernde Einkommen zu senken. Der Steuerberater kann Arbeitnehmern auch raten, welche Vorsorgeprodukte die Günstigsten sind, die dann steuerlich geltend gemacht werden. Auf jeden Fall bieten Lohnsteuerhilfevereine und Steuerberater seriöse Dienste an, die zwar etwas Geld kosten, aber im Ergebnis zu einer Ersparnis an Steuern führen kann, die dann die Kosten wieder ausgleichen. Wer sich ausschließlich an so genannte Finanzoptimierer wendet, unterliegt immer der Gefahr, dass er am Ende für Produkte bezahlt, die er entweder nicht braucht oder die letzten Endes so teuer sind, dass zwar Steuern gespart werden, aber zusätzlich hohe monatliche Belastungen entstehen.