Heute beseht in vielen Bundesländern Deutschland nur noch die Möglichkeit gegen Gebühr zu studieren. Um das Studium zu finanzieren verbringen viele Studenten ihre Freizeit damit, arbeiten zu gehen. Dabei ist es doch eigentlich festgesetzt, dass Bildung kostenfrei ist. Im Falle der Hochschulbildung ist das lange nicht mehr zutreffend. Eine Gebühr von 500 bis 600 € pro Semester ist heute keine Seltenheit mehr. Hinzukommen Verwaltungsgebühren der entsprechenden Universität. Diese können schnell ebenfalls bei 100 bis 200 € je Halbjahr liegen. Zusammen kommt man ohne weiteres auf 800. Diese müssen selbstverständlich auf einmal beglichen werden. Eine Ratenzahlung mit der jeweiligen Hochschule ist nicht möglich. Hinzukommen herkömmliche Lebenshaltungskosten für Studenten. Wer hier kein Bafög bezieht, der hat schlechte Karten. Ohne einen Nebenjob eine unlösbare finanzielle Aufgabe. Viele Studenten wohnen zur Miete. Sei es nun in Wohngemeinschaften, oder Studentenheimen.
Tatsache ist jedoch, dass diese auch um die 200 € im Durchschnitt pro Monat kosten. Der durchschnittliche Bafög Bezug der bundesdeutschen Studierenden beträgt aktuell etwa 360 € im Monat. Davon zieht man nun einmal die Miete, Essen, Internet, Telefon und Kleidung, sowie Lehrmaterialien ab. Was überbleibt ist beinahe nichts. Offensichtlich also, warum so viele Studenten kaum genügend Zeit finden für ihre Prüfungen zu lernen. Die Durchfallquoten zeigen es deutlich. Besonders in anspruchsvollen technischen Studiengängen können diese schnell einmal bei über 60% liegen. Dies müsste eigentlich die entsprechenden Verwaltungen und Bildungsministerien aufschrecken. Doch das Gegenteil ist der Fall. Eher entsinnt man in vielen Bundesländern die Gebühren noch zu erhöhen, oder in denen, in welchen das Studium noch kostenlos ist, ebenfalls Studienkosten einzuführen.
Menschen, die sich die teuren Abschläge jeden Monat, beziehungsweise jedes Semester nicht leisten können, haben kaum eine Chance ein Studium zu bestreiten. Der einzige Weg ist in ein anderes Bundesland zu gehen. Hier kommen aber Wohnungskosten hinzu. Ein Kreislauf der finanziellen Herabstufung, den man kaum durchbrechen kann. Einige Förderungsprogramme bieten zu diesem Problem eine Lösung an. Neben der herkömmlichen Variante eines Studienkredits, erhalten besonders gute Studierende so genannte Bildungsfonds. Diese basieren ebenfalls auf der Form eines Bankkredits. Diese müssen natürlich ebenfalls späte zurückgezahlt werden. In der Regel geht man von einer Quote von bis zu 10% des späteren Gehalts aus. Spezielle Fonds für Top Studenten bieten bis zu 1000 € pro Monat an, solange die Studierenden in der Regelzeit das Studium erfolgreich beenden.
Der so genannte Bildungskredit von der Bundesregierung ist neben Bafög die häufigste Form der Förderung. Dieser wird für einen Zeitraum von zwei Jahren ausgegeben. Es folgt eine Zahlung von monatlich 300 €. Hierbei wird jedoch die Einschränkung auferlegt, dass nur Studenten fortgeschrittenen Semesters, also Studenten im Hauptstudium, sich dieser Leistung bedienen können. Die Rückzahlung muss hierfür vier Jahre nach Erhalt der ersten Zahlung erfolgen. Eine weitere Möglichkeit während des Studiums an Geld zu kommen ist ein Studienbeitragsdarlehen. Hierfür bringen die einzelnen Bundesländer selbstständig Mittel auf. Besonders attraktiv ist das Hamburger Modell. Die Beiträge zur Förderung werden direkt an die entsprechende Hochschule überwiesen. Diese verteilt die Gelder dann weiter.