Lebensphasen, in denen Kredite aufgenommen werden, sind meist von einem Liquiditätsengpass oder einem erhöhten Kapitalbedarf geprägt. Diese Tatbestände können zahlreiche Gründe haben. Häufig sind etwa außergewöhnliche Anschaffungen von einigem Wert wie etwa Automobile oder ähnliches der Grund für die Aufnahme eines Kredits. Meist benötigt wird ein solcher Kredit auch bei dem Kauf einer Immobilie oder von Grundbesitz. Welchen Grund die Aufnahmen eines Kredits auch haben mag, nicht selten steht der Kreditnehmer nach der Kreditaufnahme finanziell schlechter dar als vorher. Insbesondere teure Kredite, die mit sehr hohem Zinsen über einen langen Zeitraum hinweg abbezahlt werden sind geeignet, den Kreditnehmer in enorme finanzielle Bedrängnis zu bringen. Häufig entsteht aus diesem Sachverhalt ein Teufelskreis, der dem Kreditnehmer hohe Lasten aufbürdet.
Schuld daran sind - wie oben bereits dargestellt - insbesondere hohe Zinsen. Diese gehen bis in den zweistelligen Bereich. Hier kann der Darlehensnehmer in Zeiten günstigerer Zinsen profitieren. Es ist zu beachten, dass Banken ihre Kreditgeschäfte nicht im luftleeren Raum tätigen. Vielmehr sind sie in einer Vielzahl von Sachverhalten von der internationalen und der nationalen Wirtschaftslage und -politik abhängig und müssen sich stets nach dieser richten. Dies gilt etwa auch für Zinsen, die Banken auf ihre Kredite erheben. Zwar legen diese ihr Zinsniveau selber fest, was letztlich auch zum Wettbewerb zwischen den Banken und der Unterscheidung zwischen teuren und günstigen Krediten führt. Allerdings ändert sich der Zinssatz stetig. Dies hängt zum Beispiel etwa mit dem Leitzinssatz der Zentralbanken zusammen, die über diesen die Geldpolitik der deutschen Banken steuern.
Erheben die Zentralbanken einen niedrigen Leitzins, sinken auch die Zinsen der Banken auf gewährtes Kapital. Diese Schwankungen können von Kreditnehmern zu ihrem Vorteil ausgenutzt werden. Dies geschieht insbesondere durch eine sogenannte Umfinanzierung, die besonders in Zeiten niedriger Zinsen äußerst beliebt ist. Hier wird ein teurer Kredit gegen eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung in einen Kredit umgetauscht, der aufgrund der niedrigeren Zinsen für den Kreditnehmer günstiger ist. Bei dieser Vorfälligkeitsentschädigung handelt es sich grundsätzlich um eine einmalige Zahlung des Darlehensnehmers für die außerplanmäßige Erstattung des Darlehens an den Darlehensgeber. Gewissermaßen löst sich der Darlehensnehmer also gegen eine einmalige Zahlung aus dem teuren Kredit aus, und tritt stattdessen in ein günstigeres Kreditverhältnis ein.
Die Vorteile einer solchen Umfinanzierung während einer Periode günstigerer Zinsen liegen auf der Hand. Für den Kreditnehmer besonders vorteilhaft ist natürlich die Ersparnis. So müssen insgesamt geringere Zinsen gezahlt werden. Trotz der nach wie vor zu zahlenden Zinsen zuzüglich der Vorfälligkeitsentschädigung kann die diese geringeren Zinsen eine hohe Ersparnis erfolgen. Allerdings drohen auch finanzielle Verluste. So können durch fehlerhafte Entscheidungen bei der Umfinanzierung auch enorm hohe Verluste entstehen. Besteht also im Einzelfall keine absolute Sicherheit über die Gebotenheit einer Umfinanzierung in der konkreten Situation sollte daher der versierte Rat eines Fachmanns eingeholt werden. Dessen Lohn ist hier sehr gut angelegt.