Vor einem Investment in Anleihen stellen sich viele Anleger die Frage, woraus eigentlich die Rendite bei diesen Wertpapieren besteht. Bei nahezu allen Rentenpapieren setzt sich der Ertrag aus zwei Komponenten zusammen, nämlich zum einen aus den gutgeschriebenen Zinsen sowie zum anderen aus Kursgewinnen, die bei einem vorzeitigen Verkauf der verzinslichen Wertpapiere mitunter erzielt werden können. Allerdings ist es bei Anleihen im Gegensatz zu Aktien so, dass mögliche Kursgewinne eher im Hintergrund stehen, da die regelmäßige Zinszahlung mit Abstand der größte Teil der zu berechnenden Rendite ist. Nicht nur bei Krediten, sondern auch bei Anleihen muss grundsätzlich zwischen dem Nominalzins und dem Effektivzins unterschieden werden.
Bei festverzinslichen Wertpapieren ist es nämlich so, dass sich die Rendite aus einer Kombination zwischen Normalzins und Kurs der Anleihe ergibt, wobei die Rendite im Prinzip mit dem Effektivzins gleichzusetzen ist. Für Anleger heißt das, dass sie beispielsweise beim Vergleich verschiedener Anleihen in erster Linie auf den Nominalzins achten sollten, der beim jeweiligen Wertpapier verbrieft ist. Dieser Nominalzins bezieht sich stets auf den Nennwert der Anleihe, wie zum Beispiel auf einen Wert von 2.000 Euro. Ist dann beispielsweise ein nominaler Zinssatz von vier Prozent pro Jahr angegeben, so kann der Anleger mit einem jährlichen Ertrag von 80 Euro rechnen. Ein weiterer wichtiger Unterschied kann bei verzinslichen Wertpapieren darin bestehen, ob es sich um einen Festzins oder um einen variablen Zinssatz handelt.
Der Nominalzins als solcher sagt nämlich noch nichts darüber aus, ob der Emittent des Wertpapiers den Zinssatz während der Laufzeit verändern darf oder nicht. Ist dies nicht der Fall, so wird von einem Festzins gesprochen, der für den gesamten Zeitraum garantiert ist. Die weitaus meisten Wertpapiere sind mit einem festen Zinssatz ausgestattet, während Anleihen in der Minderheit sind, die einen variablen Zinssatz beinhalten. Zusammengefasst kann also festgehalten werden, dass der Nominalzins den wesentlichen Teil der Rendite ausmacht, die bei Anleihen zu erzielen ist. Ein ganz wichtiger Aspekt ist in dem Zusammenhang, dass die Höhe des nominalen Zinssatzes auch etwas darüber aussagt, wie hoch das Risiko bei dem jeweiligen Investment ist.
Umso schlechter die Kreditwürdigkeit des Emittenten nämlich ist, desto höhere Zinssätze muss er in der Regel zahlen, um überhaupt Anleger für sein Wertpapier zu interessieren. Auf den Zinssatz übertragen heißt das, dass Anleihen mit einem vergleichsweise geringen Nominalzins meist als sehr sicher gelten, während hohe Nominalzinsen dafür sprechen, dass es mit der Bonität des Emittenten nicht besonders gut bestellt ist. Demzufolge können Anleger die Nominalzinsen nicht nur zum Vergleich der Angebote nutzen, sondern ebenso als Maßstab für die Sicherheit bzw. für das Risiko des Investments.