Nur durch eine konkrete Kreditanfrage erfährt man die letztendlichen Kreditkosten

Nur durch eine konkrete Kreditanfrage erfährt man die letztendlichen Kreditkosten

Nur durch eine konkrete Kreditanfrage erfährt man die tatsächlichen Kreditkosten, da die Bank den Zinssatz anhand der individuellen Bonität des Kunden berechnet. Wie Banken die Bonität berechnen, ist unterschiedlich und es spielen dabei jeweils andere Faktoren eine Rolle. Was dabei auf jeden Fall immer eine große Rolle spielt, ist das monatliche Nettoeinkommen und die monatlichen Ausgaben des Kreditnehmers. Wer nur wenig Geld im Monat übrig hat, bekommt entsprechend schlechte Konditionen, weil die Bank das höhere Kreditrisiko bezahlt haben möchte. Auch die Sicherheit des Einkommens schlägt sich in der Berechnung der Bonität nieder. Ein unkündbarer Beamter bekommt daher meist bessere Konditionen als ein Leiharbeiter oder gar ein Selbstständiger mit unregelmäßigem Einkommen. Eine konkrete Kreditanfrage bei einer Bank ist nicht ohne Nachteile, denn einige Banken melden einen solche Kreditanfrage an die Schufa.

Ein nicht in Anspruch genommenes Kreditangebot hat dann einen negativen Schufa-Eintrag zu Folge, obwohl der Kunde lediglich verschiedene Angebote vergleichen wollte und deshalb bei mehreren Banken eine konkrete Kreditanfrage gestellt hat. Es empfiehlt sich deshalb, sich bei der Anfrage von der Bank bestätigen zu lassen, dass keine Schufa-Meldung erfolgt. Auch kann es sein, dass von den Banken, bei denen eine Kreditanfrage gestellt wurde, ständig Werbebriefe mit Kreditangeboten im Briefkasten landen. Am besten ist, man stellt gleich beim Besuch bei der Bank klar, dass man keine Werbesendungen erhalten möchte. Neben dem individuellen Zinssatz erfährt man von der Bank auch die anderen Kreditkosten, z.B. den Disagio (Abschlag von der Kreditsumme) und die Bearbeitungsgebühren.

Die Bank ist auch verpflichtet, den effektiven Zinssatz anzugeben. Dieser unterscheidet sich vom nominalen Zinssatz erheblich, da in ihn die eben genannten anderen Kreditkosten eingehen und dabei auch die Art der Tilgungsverrechnung berücksichtigt wird. So wirkt sich z.B. eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Zahlungseingang bei der Bank und der Gutschrift auf dem Kreditkonto negativ auf den Effektivzins aus. Der Kunde zahlt so schließlich mehr Zinsen, als wenn die Tilgung sofort verrechnet werden würde. Auch negative Schufa-Einträge bewirken einen höheren Zinssatz. Ob tatsächlich so ein negativer Schufa-Eintrag vorliegt und dieser eventuell für sehr hohe Zinssätze in den Kreditvorschlägen der Banken verantwortlich ist, kann leicht herausgefunden werden.

Die Schufa bietet gegen eine Gebühr eine Selbstauskunft an. Diese kann per Internet gestellt werden und kommt in ein paar Tagen per Post ins Haus. Sollte dort ein negativer Eintrag stehen, der nicht den Tatsachen entspricht, kann dieser auf Antrag gelöscht werden. Manche Banken machen es sich auch zu einfach und stufen die Bonität des Kunden anhand von so genannten „Scores“ ein. Das sind Bewertungspunkte, in die z.B. der Beruf oder der Wohnort des Kunden eingehen. Anhand von Statistiken über Kreditausfälle stufen sie einen Kunden dann unter Umständen in eine höhere Risikoklasse ein, obwohl dieser ein akzeptables Nettoeinkommen zur Verfügung hat.

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