Im Finanzbereich gibt es durchaus auch Möglichkeiten für Anleger, ohne Integration der Banken einen Ertrag auf ihr Kapital zu erhalten. Gleichermaßen haben auch Kreditsuchende die Chance, ohne Banken ein Darlehen zu erhalten. Beide Vorhaben können in erster Linie mit einem Privatdarlehen in die Tat umgesetzt werden. Das Privatdarlehen, zur besseren Abgrenzung zum Bankdarlehen auch als Kredit von Privat bezeichnet, bringt Kreditsuchende mit Anlegern zusammen, die ihr Kapital für einen gewissen Zeitraum verleihen möchten. Im Grunde ist ohnehin jeder Anleger automatisch auch ein Kreditgeber, denn auch wenn Geld auf einem Bankkonto angelegt wird, gibt der Kunde der Bank in gewissem Sinne einen Kredit.
Ganz ähnlich sieht es beim Privatdarlehen aus, denn auch hier ist der Anleger dazu bereit, einer anderen Person Geld zu leihen. Für den Anleger ist der Verleih des eigenen Geldes an Privatpersonen eine lukrative Alternative zu den sonst üblichen Anlageformen. Denn mit Spareinlagen, Festgeld oder Tagesgeld lässt sich momentan nur ein sehr geringer Ertrag erwirtschaften, der sogar oftmals niedriger als die aktuelle Inflationsrate ausfällt. Deutlich höher kann der Ertrag beim Privatdarlehen sein. Der Ertrag in Form der Kreditzinsen, die der Anleger vom Kreditnehmer verlangen kann, richtet sich vor allem danach, wie die Bonität des Kreditsuchenden eingestuft wird. Hat der Kreditsuchende keine sehr gute Bonität, sind für den Anleger durchaus acht Prozent und mehr an Zinsen „drin“, wenn er dem Kreditsuchenden sein Geld leiht.
Auch im Bereich der Privatdarlehen kann sich der Anleger also zwischen hoher Rendite und großer Sicherheit entscheiden. Wer sein Kapital zum Beispiel vorrangig sehr sicher verleihen möchte, der entscheidet sich einfach für einen Kreditnehmer, der eine gute Bonität hat. In diesem Fall beträgt der Kreditzins dann vielleicht nicht unbedingt acht Prozent, sondern eventuell fünf oder sechs Prozent. Dennoch ist dieser Ertrag natürlich noch immer deutlich höher, als wenn der Kreditgeber sein Kapital auf einem sicheren Bankkonto anlegt. Möchte der Anleger hingegen eine noch höhere Rendite erzielen, dann verleiht er sein Geld einfach an eine Person, deren Bonität nicht ganz so gut ist. Denn in diesem Fall kann der Anleger als Kreditgeber durchaus Zinssätze verlangen, die sich im Bereich zwischen sieben bis zwölf Prozent bewegen.