Menschen die Probleme mit Geld in der Form haben, dass sie ihre laufenden Verpflichtungen nicht mehr bezahlen können, sind in der so genannten Schuldenfalle. Von Überschuldung wird gesprochen, wenn die laufenden Einnahmen nicht ausreichen, um die laufenden Ausgaben zu bezahlen, obwohl schon etliche Sparmaßnahmen im Haushalt ergriffen wurden. Leichtfertiger Umgang mit Geld an sich, der Kauf von Konsumgütern auf Raten, Handyverträge und einfach das ständige "über die Verhältnisse leben" führen in vielen Fällen dazu, dass irgendwann die Geldprobleme so groß sind, dass sie nicht mehr verdeckt werden können. Auch plötzliche Krankheit, Arbeitslosigkeit und Scheidung führen häufig dazu, das Geldprobleme entstehen.
Jetzt heißt es für den Betroffenen, er darf den Kopf nicht in den Sand stecken, was viele Menschen mit Geldproblemen immer wieder zuerst tun, sie versuchen Löcher zu stopfen, indem sie neue Kredite aufnehmen, um die vorhandenen Schulden zu bezahlen, sie lesen die Mahnungen der Gläubiger nicht mehr, legen die Briefe ungeöffnet in Schubladen oder vernichten diese, aber dieses Verhalten führt letztlich nur dazu, dass die Schulden wachsen. Jede nicht bezahlte Rate kostet zusätzlich Zinsen. Nicht bezahlte Stromrechnungen führen zur Abschaltung des Stroms und nicht bezahlte Mieten zum Verlust der Wohnung. Menschen, die allein keinen Ausweg sehen, sollten so früh wie möglich die professionelle Hilfe von entsprechenden Schuldnerberatungen in Anspruch nehmen.
Kostenlos muss diese sein, so wie sie von der Arbeiterwohlfahrt oder auch der Caritas in vielen Städten angeboten werden. Viele Betroffene wenden sich an eine Beratungsstelle und sind dann entsetzt, dass sie einige Zeit auf einen Termin warten müssen, denn in der Regel sind die Schuldnerberatungsstellen überlaufen. Die Wartezeit muss allerdings nicht nutzlos sein. Spätestens in dieser Zeit kann sich der Betroffene einen Überblick über das Ausmaß der Geldprobleme verschaffen. Er sollte alle Unterlagen ordnen, eine Liste der Gläubiger zusammenstellen, die Einnahmen und die Ausgaben übersichtlich in einer Tabelle zusammenfassen usw. Wer mit bereits geordneten Unterlagen zum Termin bei der Schuldnerberatung geht, der spart Zeit, die oft bares Geld bedeutet. Experten raten außerdem allen überschuldeten Personen immer dazu, dafür zu sorgen, dass die Miete und die Stromkosten beglichen werden.
Diese beiden Kostenpositionen haben oberste Priorität, die Gläubiger, bei denen Raten für Konsumentenkredite zu bezahlen sind, können warten. Sinnvoll ist es auch, wenn die Wartezeit genutzt wird, um eventuell weitere Einnahmequellen zu erschließen, das heißt, die Suche nach einem Nebenjob muss forciert werden. Hier sind etliche Möglichkeiten, die vom Austragen von Zeitungen bis zum Einräumen von Regalen im Supermarkt reichen. Mit den Mehreinnahmen wird eine Möglichkeit geschaffen, die Schulden zu senken. In der Schuldnerberatung bekommt der Schuldner dann wirklich professionelle Hilfe, viele Berater setzen sich mit den Gläubigern zusammen und handeln Vergleiche aus, sie verhandeln mit Vermietern um die Zwangsräumung zu vermeiden, und wenn es nicht anders geht, bereiten sie den Antrag auf private Insolvenz vor.