Viele Verbraucher nutzen heutzutage bereits die Förderung der Riester-Rente, und zahlen in dem Zusammenhang entweder regelmäßig in einen Banksparplan, eine private Rentenversicherung oder in einen Fondssparplan ein. Beim Fondssparen ist es so, dass die verschiedenen Fondsgesellschaften so genannte Riesterfonds anbieten, da natürlich bei weitem nicht alle Fonds für die Nutzung im Zuge eines Riester-Vertrages geeignet sind. Die Riesterfonds zeichnen sich in erster Linie dadurch aus, dass es eine Garantie gibt, dass bei Fälligkeit des Fondssparplans als Minimum die bisherigen Einzahlungen plus die erhaltenen Riester-Zulagen wieder an den Anleger zurück fließen werden. Was zunächst nach einem großen Vorteil klingt, vor allem im Vergleich zu Aktienfonds ohne diese Kapitalgarantie, kann aber auch zum Nachteil werden. Und zwar ist das dann der Fall, wenn es nicht nur um die Sicherheit der Anlage geht, sondern um die zu erzielende Rendite.
Es ist nämlich durchaus wahrscheinlich, dass man mit den Riesterfonds eine im Durchschnitt schlechtere Rendite erzielt, als wenn man in einen „freien“ Aktienfonds ohne Bezug zur Riester-Förderung investiert. Warum das so ist bzw. so sein kann, lässt sich relativ leicht und einleuchtend erklären. Es gibt im Prinzip zwei Hauptgründe, warum die Riesterfonds oftmals eine schlechtere Rendite als die „normalen“ Aktienfonds aufweisen. Der erste Grund ist die Kapitalsicherung, für die die Fondsgesellschaft sorgen muss. Um diese Kapitalgarantie, die zumindest zum Fälligkeitstermin hin greifen muss zu erreichen, investieren die Fonds meistens nicht nur in Aktien, sondern vor allem zum Laufzeitende des Sparplans auch in Renten- oder Geldmarktpapiere.
Diese weisen allerdings natürlich im Durchschnitt eine geringere Rendite als Aktien auf, sodass - immer im Durchschnitt betrachtet - reine Aktienfonds in der Praxis nicht selten einen besseren Ertrag erzielen können. Darüber hinaus muss der Fondsmanager verschiedene Maßnahmen zur Kapitalsicherung betreiben, wie zum Beispiel Termingeschäfte als Absicherung tätigen, und auch die Auswahl der Aktien muss sicherlich noch etwas „gewissenhafter“ sein als bei Aktienfonds fernab der Riesterfonds. Diese Tatsachen führen wiederum dazu, dass die Verwaltungs- und Managementgebühren bei den Riesterprodukten nicht selten höher als bei „unabhängigen“ Aktienfonds sind.
Letztendlich kann es aufgrund der genannten Faktoren sogar dazu kommen, dass das Sparen in Aktienfonds fernab Riester sogar dann noch rentabler ist, wenn man die Riester-Zulagen mit einbezieht. Ob man nun mit den Riester-Fonds oder dem Fondssparen ohne Riester „besser“ fährt, lässt sich vielleicht im Allgemeinen so beantworten, dass Anleger, die vor allem auf hohe Sicherheit großen Wert legen, mit den Riesterfonds besser bedient sein werden. Wem hingegen der Ertrag wichtiger ist, wird häufig wohl eher bei den riesterunabhängigen Aktienfonds „landen.“