Beinahe jedes Bankinstitut bietet neben dem obligatorischen Girokonto auch einen Dispositionskredit, kurz Dispo an. Hierbei stellt die Bank dem Kunden einen gewissen Betrag zur Verfügung, um den das Konto überzogen werden kann. Nicht jeder Kunde kann sofort einen Dispokredit bekommen, meistens möchte sich die Bank zunächst einen gewissen Zeitraum lang die Kontobewegungen anschauen. Sicherheiten sind für einen Dispokredit im Normalfall nicht erforderlich, die regelmäßigen Zahlungseingänge reichen mehr als aus. Die Bank legt den Verfügungsrahmen nach Wunsch des Kunden fest, jedoch normalerweise maximal bis zum zwei- oder dreifachen der monatlichen Geldeingänge.
Wichtig ist hierbei, dass man den Kredit in 2-3 Monaten auch wirklich zurückzahlen kann, um eine wachsende Verschuldung zu vermeiden. Aber nicht immer läuft im Leben alles so, wie man es geplant hat, Arbeitslosigkeit oder eine längere Krankheit sind Gründe, weswegen die monatlichen Zahlungseingänge plötzlich sinken können. Schnell kann man den Dispositionskredit nicht mehr vollständig bedienen und sinkt immer weiter in die Schuldenfalle. So vorteilhaft der Dispo auch ist, so teuer wird er auch, wenn man ihn dauerhaft in Anspruch nehmen muss. Die Zinsen für einen Dispokredit liegen in Deutschland zwischen 8% und 15%, je nach Bank. So zahlt man bei einer längeren Inanspruchnahme des Dispokredites unter Umständen deutlich mehr als für einen normalen Kredit, für den bei kleineren Beträgen meist Zinsen zwischen 8% und 11% fällig werden.
Grundsätzlich kann man sagen, dass alle größeren Ausgaben, für die man mehr als 1 Jahr zur Rückzahlung benötigt, am besten über einen normalen Kleinkredit abgewickelt werden und nicht über den Dispo, weil dieser dann einfach zu teuer wird. Allerdings ist es für einige Personen deutlich schwerer einen Kredit zu bekommen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen ein schlechtes Kreditscoring haben. Aber selbst dann gibt es Möglichkeiten, den Dispo schnell auszugleichen, damit die zu zahlenden Zinsen einen nicht auffressen, Freunde, Bekannte, Verwandte können unter Umständen mit einem Geldbetrag aushelfen, um die Zinslast zu verringern. Laut Statistiken verlieren die Deutschen jedes Jahr etwa 5 Millionen durch Dispositionskredite, die über einen längeren Zeitraum nicht zurückgezahlt werden.