Es ist für jeden Kreditnehmer wichtig, möglichst schnell seine Schulden wieder abzubauen. Immerhin fallen im Laufe der Zeit, in der ein Darlehen getilgt werden muss, nicht gerade geringe Beträge für die Zahlung der Zinsen an. Diese Beträge können geschmälert werden, wenn der Kredit rascher abbezahlt werden kann. Eine Möglichkeit, die Schulden schneller abzubauen, besteht in der Leistung von Sondertilgungen. Viele Kreditinstitute sehen es gar nicht gern, wenn ihre Kunden Sondertilgungen vornehmen. Der Nachteil für die Banken bei der Leistung solcher Zahlungen ist nämlich, dass sie aufgrund der kürzeren Laufzeit ihrer vergebenen Kredite im Vergleich zum eigentlichen Vertrag auf die Zahlung von Zinsen verzichten müssen. Für eine kürzere Kreditlaufzeit fallen nun einmal auch weniger Zinsen an. Der Nachteil für die Banken ist hier natürlich der Vorteil für den Bankkunden. Daher ist es wichtig, schon beim Abschluss des Kreditvertrages darauf zu achten, dass dieser Sonderzahlungen zulässt.
Nicht alle Banken gewähren ihren Kunden diese Möglichkeit, daher gilt es schon für den Interessenten für ein Darlehen sich eingehend darüber zu informieren. Es muss aber auch gesagt werden, dass die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten, nicht auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden sollte. Denn häufig sind damit anderweitig schlechtere Konditionen verbunden, wie zum Beispiel höhere Zinssätze. Damit versuchen die Banken, die voraussichtlich ausbleibenden Zinsen durch Leistung von Sonderzahlungen schon im Vorab aufzufangen. Angesichts der momentan sehr günstigen Zinslage ist es daher wichtiger, sich eine Zinsbindung zu sichern und auf der Möglichkeit der Sondertilgungen nur zu bestehen, wenn absehbar ist, dass in naher Zukunft ein größerer Geldeingang, zum Beispiel durch ein Erbe oder eine Auszahlung einer Sparanlage, zu erwarten ist.
Viele Banken gewähren zwar ihren Kunden die Chance, Sondertilgungen zum Abbau ihrer Schulden zu leisten, setzen dabei aber eine bestimmte Mindestsumme an, die gezahlt werden muss. In der Regel beträgt diese Mindestsumme zwei bis vier Prozent der gesamten Darlehenssumme, das ist von Bank zu Bank verschieden und hängt auch von der Höhe des Darlehens ab. Einige Banken akzeptieren daher schon Sondertilgungen von nur eintausend Euro, andere wiederum möchten wenigstens fünftausend Euro als Sonderzahlung erhalten. Ein Grund dafür ist der Buchungs- und Bearbeitungsaufwand, der den Banken durch solche Sondertilgungen entsteht. Hiermit sind teilweise auch Bearbeitungsgebühren verbunden.
Der Kreditnehmer sollte sich also stets gut überlegen, ob es sich für ihn rechnet, eine Sondertilgung in nur geringer Höhe zu leisten und dafür die entstehenden Gebühren in Kauf zu nehmen, oder ob er nicht lieber einige Zeit sparen möchte und später eine größere Summe Geldes an die Bank zurückzahlen will. Wichtig in dem Zusammenhang ist auch, ob die Bearbeitungsgebühren eine feste Höhe haben oder ob sie sich prozentual an der geleisteten Sondertilgung orientieren. Bei einer prozentualen Berechnung kann es schnell sein, dass der Darlehensnehmer am Ende einiges mehr bezahlt, als wenn die Kosten für die Sondertilgung als Fixkosten berechnet werden.