Schuldenfalle Handy

Schuldenfalle Handy

Fast jeder Bürger besitzt ein oder sogar mehrere Handys. Auch Kinder und Jugendliche können sich nicht mehr vorstellen, ohne solch ein Mobiltelefon auszukommen. Aber die Rechnungen am Monatsende sind bei vielen so hoch, dass das Handy sich zur regelrechten Schuldenfalle entwickelt hat. Auch Erwachsene können Probleme haben, ihre Kosten für die Benutzung des Handys im Griff zu behalten, aber Hauptzielgruppe der cleveren Geschäftsleute sind die Heranwachsenden. Sie sind am leichtesten zu beeinflussen, und sie überblicken noch weniger als die Erwachsenen die Folgen des sorglosen Umgangs mit dem Handy. Jugendliche werden ganz gezielt beworben. Sie wollen dazu gehören, nicht als Außenseiter gelten. Also möchten sie immer die neuesten Modelle haben, die ihnen die Werbung schmackhaft macht.

Ob sie all die Extras, die die Handys der neuesten Generation bieten, überhaupt brauchen, ist zweitrangig. Hauptsache ist, man kann vor seinen Freunden damit angeben. Um nicht schon beim Kauf eines Handys den Schuldenberg unnötig zu vermehren, sollte man warten, bis die Geräte eine Weile auf dem Markt sind, weil die Preise dann schnell fallen. Käufe kurz vor Weihnachten sollte man vermeiden. Wenn Jugendliche Schulden machen, gehen davon rund drei Viertel auf Kosten des Handys. Meist werden keine Prepaid Karten verwendet, die den Überblick über das vertelefonierte Geld bieten könnten. Jugendliche kennen zwar meist die Preise, die die Telefonanbieter verlangen, aber sie verlieren im Lauf eines Monats einfach den Überblick über die Gesamtkosten.

Pro Tag werden so viele SMS hin und her geschickt, dass man sie in einem Ordner speichern sollte, um die Kosten im Blick zu behalten. Gerade das Nachrichten senden per SMS ufert bei Kindern und Jugendlichen aus. Wenn der Inhalt dieser Mitteilungen auch häufig überflüssig ist, so vermitteln sie den Sendern und Empfängern doch das Gefühl, wichtig zu sein, nicht isoliert und immer auf dem Laufenden. Ein Riesengeschäft machen die Anbieter von kostenpflichtigen Klingeltönen, Musikdownloads, Spielen und Logos. Es ist einfach "in“, den neuesten Hit auf sein Handy runter zu laden, auch wenn oft nicht absehbar ist, wie lange der Download genau dauert und wie teuer der Spaß wird. Häufig muss man die teuren Servicenummern 0900 und ähnliche anrufen, und gerät noch in längere Warteschleifen, was die Kosten weiter erhöht.

Seit die Handys integrierte Kameras besitzen, werden auch immer mehr Fotos mit ihnen verschickt, was wesentlich teurer ist, als wenn man seine Bilder per E-Mail versenden würde. Wer nicht in die Schuldenfalle geraten will, sollte versuchen, die kostengünstigen Varianten zu wählen, also den Festnetzanschluss bei langen Telefonaten statt des Handys, die kostenlosen Klingeltöne downloaden und nicht die teuren aus den Fernsehwerbungen usw. Und da Telefonate mit dem Handy innerhalb desselben Netzes billiger sind als zwischen verschiedenen Netzen, könnte man in Erfahrung bringen, bei welchem Anbieter die meisten der eigenen Bekannten sind, und ebenfalls diesen Betreiber wählen.

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