Festgeld hat gegenüber Geldanlagen mit variablem Zinssatz einen entscheidenden Vorteil: Es bietet sichere Renditen, auf die der Anleger sich verlassen kann, und die er in seine mittelfristige oder längerfristige Finanzplanung mit einkalkulieren kann. Ein Festgeldkonto garantiert dem Sparer gleich zu Beginn des Vertragsabschlusses einen im voraus vereinbarten festen Zinssatz auf sein Kapital. Das bedeutet nicht unbedingt, dass der Zinssatz sich während der Dauer der Anlage nicht verändert, aber es heißt, dass die Höhe der Zinsen für jedes Jahr genau errechnet werden kann. Viele Banken erhöhen die jährlichen Zinsen für Festgeld, so dass es sich für den Sparer lohnt, das Geld mehrere Jahre fest zu legen. Die Zinsen für das angelegte Festgeld bekommt man jedes Jahr ausgezahlt, aber auf die Rückzahlung des Kapitals muss man so lange warten, bis der Vertrag abgelaufen ist.
Diese Festgeldzinsen kann man fest einplanen für seine laufenden Kosten. Das gibt eine finanzielle Sicherheit, die man mit anderen Anlageformen nicht erzielen kann. Bei Tagesgeld mit einem variablen Zinssatz, der von den Banken jeder Zeit verändert werden darf, kann man nur ungefähr abschätzen, wie hoch der Zinsertrag am Jahresende wohl sein wird. Längerfristige Kalkulationen sind kaum möglich, da niemand jetzt schon weiß, wie der Leitzins und damit auch der Sparzins in mehreren Jahren aussehen werden. Noch weniger Planungssicherheit hat man mit Aktien und Investmentfonds. Sicher, in einem guten Börsenjahr sind durchaus Wertsteigerungen von 20 Prozent drin, aber genau so gut kann es dann auch durch einen Börsencrash jahrelang zweistellige Verluste geben.
Gewinne aus Aktienverkäufen kann man also nicht heran ziehen, um verlässliche Renditen auszurechnen. Selbst die als sicher geltenden Rentenfonds haben immer wieder Zeiten, in denen ein Verkauf mit Verlusten verbunden ist. Sichere Renditen bietet nur Festgeld. Geld für mehrere Jahre fest zu legen, lohnt sich vor allem dann, wenn das Zinsniveau anfängt zu sinken. Wenn man während solcher Phasen Tagesgeldkonten unterhält, hat man in Folge der sinkenden Sparzinsen Renditeverluste hinzunehmen; nicht so beim Festgeld, denn hier sind die einmal vereinbarten Zinsen für die gesamte Laufzeit der Anlage garantiert. Eventuelle Senkungen des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank berühren Festgeldanlagen daher nicht. Gegenwärtig sind die Zinsen für längerfristige Geldanlagen meistens nicht oder nur wenig höher als die für kurzfristige Anlagen wie Tagesgeld.
Von daher könnte man sein Kapital zur Zeit auch auf Tagesgeldkonten belassen. Allerdings weiß niemand, wie lange das aktuelle Zinsniveau noch auf diesem verhältnismäßig hohen Stand bleibt. Wer den richtigen Zeitpunkt verpasst, um sein Geld von Tagesgeld auf Festgeld umzuschichten, wird sich später darüber ärgern, wenn er nachrechnet, wie viele Zinsen ihm dadurch entgangen sind, dass er nicht rechtzeitig gehandelt hat. Spätestens dann, wenn die EZB eine Zinssenkung ankündigt, heißt es unverzüglich zu handeln, um sich die hohen Zinsen zu sichern. Sichere Rendite und die Chance auf hohe Zinsen für lange Zeit machen Festgeld zu einer lohnenden Geldanlage.