Ständig bargeldlos mit der Kreditkarte bezahlen häufig Grund für Überschuldung

Ständig bargeldlos mit der Kreditkarte bezahlen häufig Grund für Überschuldung

Die Kreditkarte ist eine schöne und bunte Plastikkarte, die das Einkaufen und das Bezahlen ganz einfach macht. Der Kunde braucht kein Bargeld, er kann die Karte benutzen, auch wenn er nicht über das entsprechende Guthaben verfügt. Besonders Kreditkarten, bei denen den Verbrauchern im Zusammenhang mit dem Einsatz auch noch ein Kreditrahmen eingeräumt wird, der in Teilzahlungsraten ausgeglichen werden kann, verführen zu überdurchschnittlicher Beanspruchung. Da wird die Shoppingtour ganz einfach, Dinge, die gefallen werden gekauft und mit der Kreditkarte bezahlt, Reisen können gebucht werden und ebenso bezahlt und andere Einkäufe im Internet sowieso. Da kann es auch schnell passieren, das Monat für Monat viel mehr Geld ausgegeben wird, als mit dem Gehaltseingang wieder auf dem Girokonto, dessen Dispo natürlich auch schon voll ausgeschöpft ist, eingeht.

Viele der Kreditkartenunternehmen gestatten es Kunden mit guter Bonität, den in Anspruch genommenen Kreditrahmen mit monatlichen Festbeträgen von 30 oder 50 Euro zu tilgen. Der Rest bleibt als Kredit stehen und muss jeden Monat mit teuren Zinsen bezahlt werden. Das können bis zu 19,9 Prozent sein. Ist der Kreditkartenrahmen dann auch irgendwann erschöpft, ist es leicht, bei einem anderen Kreditkartenunternehmen eine weitere Kreditkarte zu beantragen, bei guter Bonität wird auch hier ein Kreditrahmen gewährt. Keine Bank prüft im Rahmen der Bonitätsprüfung ihrer Kunden, inwieweit der Dispositionskredit oder der Kreditrahmen bei anderen Kreditkarten überhaupt beansprucht wurde. Dabei sind diese Kreditvarianten viel teurer als Ratenkredite und es können sich bei entsprechend hohem Einkommen ganz schnell Schulden von 20.000 Euro und mehr anhäufen, ohne das der betroffene Kunde unter Zahlungsdruck gerät.

Wenn allerdings der Punkt erreicht wird, dass die Bank den Dispo kündigt, weil selbst dieser ständig überzogen wird und ein Kredit aufgenommen werden muss, um den Dispo und die Kredite auf den Karten auszugleichen, dann ist die eventuelle Überschuldung nicht mehr weit entfernt. Denn selbst wenn dieser Kredit genehmigt wird, geht bei vielen Kunden das Spiel von vorne los. Die Kreditkarten werden beim Einkaufen genutzt und schneller als gedacht ist der Kreditrahmen, wieder voll beansprucht, doch reicht das monatliche Gehalt nicht für die laufenden Kosten, die Tilgung des Ratenkredites und so weiter. Die Schuldenfalle schnappt zu. Und nicht nur das, wenn die Karten erstmal gekündigt werden, wird das auch an die Schufa gemeldet und hat negative Folgen für die Bonität, mit der Konsequenz, dass die Banken weder neue Kredite noch neue Kreditkarten bewilligen.

Um dieses Szenario zu verhindern, ist es angebracht, die Kreditkarte nur gezielt einzusetzen, wenn andere Bezahlmöglichkeiten nicht gegeben sind. Außerdem bewahrt die Führung eines Haushaltsbuches vor der Überschuldung. Verbraucher, die ständig eine Übersicht über ihre Einnahmen und Ausgaben haben, entsprechend wirtschaften und nicht über ihre Verhältnisse leben, können die Vorteile der Kreditkarte nutzen, ohne in die Gefahr der Überschuldung zu geraten. Ein bewusster Umgang mit den vorhandenen Mitteln bildet dafür die Grundlage.

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