Tagesgeld im Ausland kann höher verzinst werden

Tagesgeld im Ausland kann höher verzinst werden

Tagesgeldkonten sind bei vielen Anlegern nach wie vor sehr beliebt. Sie bieten vergleichsweise hohe Zinsen (zumindest weit über den Sparbuchzinsen der Banken), sie sind täglich verfügbar und weisen keinerlei Risiken auf. Um jedoch den günstigsten Anbieter zu finden und somit die höchste Rendite zu erzielen, sind Vergleiche unabdingbar. So erzielten Anleger bei Direktbanken in der Regel deutlich höhere Zinsen als bei den Filialbanken vor Ort. Je nach Angebot liegen die Konditionen derzeit zwischen 3,0-4,5% p.a., bei Einzelaktionen, die vor allem für Neukunden angeboten werden, kann der Zins sogar noch höher liegen. Um Anlegern jegliches Risiko zu ersparen, sind die deutschen Institute zudem im Einlagensicherungsfonds deutscher Banken vertreten, was auch bei deren Insolvenz die Einlagen zu 100% absichert.

Eine Alternative für Tagesgeldkonten sind auch ausländische Institute, die mittlerweile auf den deutschen Markt drängen. Die Heimatländer dieser Banken befinden sich in Großbritannien, den Niederlanden oder Irland. Durch die Präsenz auf dem deutschen Markt wollen diese Banken hohe Einlagen erzielen, die später wieder als Kredite vergeben werden können. Um in Deutschland überhaupt bekannt zu werden und um eine große Anzahl neuer Kunden zu werben, bezahlen diese Banken mitunter bis zu 6% p.a. Zinsen auf ihre Tagesgeldkonten. Somit liegt die Rendite deutlich über den Konditionen deutscher Institute, was für viele Anleger lukrativ ist. Zu beachten ist jedoch, dass einige dieser ausländischen Banken nicht dem Einlagensicherungsfonds angehören.

Bei ihnen gilt lediglich die gesetzliche Regelung, wonach maximal 20.000 Euro pro Anleger abgesichert sind. Bei einer etwaigen Insolvenz sind höhere Anlagebeträge eventuell gefährdet. Somit kann der höhere Zinse dieser Banken auch als Risikoaufschlag gewertet werden. Noch höhere Zinsen können Anleger erzielen, die ihr Geld nicht in Deutschland, sondern direkt im Ausland anlegen. Gerade Länder, in denen die Inflation relativ hoch ist, bezahlen mitunter zweistellige Zinsbeträge (Beispiel Ungarn, Südafrika etc.). Wer sein Geld also hier anlegt, kann hohe Renditen erzielen. Bei diesen Anlagen sind jedoch einige Risiken zu beachten. So weisen Tagesgeldkonten im Ausland zwar keine Kursschwankungen auf, da sie jedoch in der ausländischen Währung angelegt werden, können Währungsschwankungen die Zinsvorteile schnell wieder zunichte machen.

Gerade in den genannten Ländern mit hoher Inflationsrate sind auch die Kursschwankungen der Währung und somit die Risiken sehr hoch. Gleichzeitig gibt es im Ausland oft keine Einlagensicherung, was das Risiko nochmals zunehmen lässt. Generell kann also gesagt werden, dass die Risiken ebenso steigen wie der Zinssatz. Die Alternative zu Tagesgeldanlagen im Ausland sind festverzinsliche Wertpapiere in der jeweiligen Fremdwährung. Diese weisen oft ebenso hohe Zinsen auf, können aber in ein Wertpapierdepot der Hausbank gelegt werden. Von Währungsschwankungen bleiben Anleger aber auch hier nicht verschont.

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