Tagesgeldanlagen bieten dem Anleger gegenüber dem traditionellen Sparbuch deutlich bessere Zinsen. Selbst bei Sparbüchern mit einer längeren Kündigungsfrist ist der Guthabenszinssatz deutlich niedriger als bei aktuellen Tagesgeldanlagen. Meist wird auf Sparbuchanlagen nur ein Zinssatz von knapp über einem Prozent gezahlt. Bei traditionellen Geldanlagen können die Anleger durch den Zinseszinseffekt die Rendite verbessern. Tagesgeldanlagen mit monatlicher oder vierteljährlicher Zinszahlung haben diesen Effekt drei- bis elfmal im Jahr, während die Guthabenszinsen nur einmal im Jahr - meist per 31.12. - gutgeschrieben werden und erst dann zusammen mit dem Gesamtbetrag weiterverzinst werden. Attraktive Zinsen auf Tagesgelder zahlen vor allem die Direktbanken. Bei einigen Anbietern steigt der Tagesgeldzinssatz mit höheren Einlagesummen weiter an. Bei beiden Anlagemöglichkeiten gibt es in der Regel keine Mindesteinlagen. Tagesgeld und Sparbuch werden schon ab einer Einzahlung von 1 Euro eröffnet.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Verfügungsmöglichkeit. Tagesgelder sind ohne Betragsbegrenzung täglich verfügbar. Das Geld kann somit jeden Tag auf ein Referenz-Girokonto zurück überwiesen werden und steht meist am nächsten Bankarbeitstag dem Anleger wieder zur Verfügung. Einige Tagesgeldanbieter geben zum Konto außerdem eine Maestro-Karte aus, mit der rund um die Uhr an Geldautomaten vom Tagesgeldkonto abgehoben werden kann. Das Sparbuch hat demgegenüber eine Verfügungsbeschränkung von 2.000 Euro innerhalb von 30 Tagen bzw. innerhalb eines Monats. Beträge die darüber hinaus gehen, können nur nach einer vorherigen Kündigung abgehoben werden. Je nach den Vertragsbedingungen gilt entweder die gesetzliche Frist von 3 Monaten oder die vereinbarte Kündigungsfrist - meist zwischen 6 Monaten und 4 Jahren.
Wird dennoch dringend vom Sparbuch mehr Geld benötigt, als kündigungsfrei möglich ist, berechnet die Bank Vorschusszinsen. Diese werden mit den Zinszahlungen zum Jahresende verrechnet und verringern damit den Zinsertrag. Tagesgeldanlagen lassen sich heute bequem im Internet eröffnen und managen. Via Internetbanking kann der Anleger damit rund um die Uhr auf das Tagesgeldkonto zugreifen. Da Sparbücher eine Urkunde darstellen, können sie nur in einer Bankfiliale ausgegeben werden. Ebenso sind Verfügungen vom Sparkonto und Einzahlungen nur mit der Vorlage des Sparbuchs möglich. Dadurch kann nur während der normalen Öffnungszeiten der Banken Bargeld vom Sparbuch abgehoben oder eingezahlt werden. Das Tagesgeld wie auch das Sparbuch sind sehr sichere Anlagen. Da die meisten Banken in Deutschland Einlagensicherungsfonds angehören, erhält der Anleger auf jeden Fall seine Einlagen und die fälligen Zinsen zurück.
Bei Verlust des Sparbuchs kann ein Finder jedoch bis zum Betrag von 2.000 Euro unberechtigt Geld abheben, ohne sich extra ausweisen zu müssen. Bei Verlust ist eine dringende Sparbuchsperrung notwendig. Alternativ bieten einige Banken auch die Vereinbarung eines Kennworts an, dass bei einer Sparbuchabhebung am Schalter genannt werden muss. Fazit: Tagesgelder sind deutlich flexibler als Sparbuchkonten und bieten für Notfälle ein höheres Sicherheitspolster als ein Sparbuch, dessen kündigungsfreier Betrag auf 2.000 Euro im Monat begrenzt ist. Die höheren Zinsen und das einfach Handling eines Tagesgeldkontos sprechen auch aus Renditesicht bevorzugt für ein Tagesgeldkonto.