Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, ist natürlich an niedrigen Zinsen interessiert. Seit dem Abschluss der Eigenkapitalrichtlinien Basel II orientieren sich diese an der Bonität des Kunden sowie der vom Kunden gestellten Sicherheiten. Der Grund hierfür ist, dass Risiken für die Banken, wie sie beispielsweise in den USA durch Kreditvergaben an Arbeitslose und Menschen mit sehr geringem Einkommen zustande gekommen sind, vermieden werden. Daher sind die Banken vor jeder Kreditvergabe verpflichtet, sich das Einkommen nachweisen zu lassen bzw. die Dauer der Beschäftigung in den Computer einzupflegen. All Einkünfte müssen durch Unterlagen (Gehaltsnachweise, Einkommenssteuerbescheid) belegt werden. Um das Risiko einer Kreditvergabe beurteilen zu können ist weiterhin die Bewertung der Sicherheiten notwendig. Je höher diese ist, desto geringer ist das Risiko für die Bank, denn sie kann die Sicherheiten im Falle einer Zahlungsunfähigkeit verwerten.
Wird als Sicherheit eine Grundschuld vereinbart, wird die Bank sowohl den Grundbuchauszug als auch Grundrisszeichnungen einfordern. Bei der Abtretung einer Kapitallebensversicherung ist hingegen der Rückkaufswert eine wichtige Größe. In der Praxis des Kreditgewerbes gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Kreditarten. Dies sind zum einen die Ratenkredite, die von Händlern und von Banken für alle möglichen Verwendungszwecke vergeben werden. Mit ihnen können Kreditnehmer zum Beispiel ihren nächsten Urlaub finanzieren, auch der neue Flachbildfernseher kann hiermit schneller gekauft werden. Der große Vorteil dieser Kredite ist ihre Standardisierung, wodurch sie ohne lange Bearbeitungszeit aufgenommen werden können.
Lediglich die Gehaltsnachweise müssen vorgelegt und ein Budget muss erstellt werden. Sofern die Kreditrate darstellbar ist, kann der Kredit genehmigt werden. Sicherheiten sind für Ratenkredite grundsätzlich nicht nötig. Die Zinsen liegen aufgrund des höheren Risikos für die Bank allerdings zwischen 4-12% p.a. Durch diese großen Unterschiede sind Vergleiche sinnvoll. Weiterhin gibt es die besicherten Darlehen. Die Darlehenssummen dieser Kredite sind fast immer höher, oftmals werden sogar Mindestkreditsummen von beispielsweise 25.000 Euro vereinbart. Für sie wird entweder eine Grundschuld, die Abtretung einer Lebensversicherung oder eines Bausparvertrages bzw. die Verpfändung von Bankguthaben benötigt. Welche der Sicherheiten im Einzelnen benötigt wird, kann mit der Bank verhandelt werden.
Die Sicherheiten müssen immer in Höhe der Darlehenssumme zur Verfügung gestellt werden. Ob die jeweilige Sicherheit ausreicht, bewertet die Bank zusammen mit der Bonitätsermittlung. Da durch die Sicherheiten auch das Risiko der Bank sinkt, liegen die Zinssätze für diese Darlehen weitaus niedriger. Sie sind nämlich bereits für 4,5% p.a. zu erhalten. Wie bei den Ratenkrediten gelten diese Zinssätze aber auch bonitätsabhängig. Fazit: Kreditnehmer, die der Bank Sicherheiten bieten können, erhalten in der Regel deutlich geringere Zinssätze und können so während der Laufzeit des Kredites viel Geld sparen. Wie hoch die jeweilige Ersparnis ist, ist abhängig von der Kreditsumme sowie der Laufzeit.