Kreditkarten haben den Vorteil des einfachen und schnellen Bezahlens in Geschäften, aber auch im Internet. Der Verfügungsrahmen der Kreditkarte wird zwar anhand der persönlichen Bonität des Karteninhabers vergeben, jedoch meist großzügig bemessen. Da nur einmal im Monat eine Abrechnung erstellt wird, verlieren viele Karteninhaber schnell den Überblick und nutzen den Kartenrahmen großzügig aus. Nach der Abbuchung der Rechnungssumme vom Girokonto - einmal im Monat - steht der volle Rahmen dann wieder zur Verfügung und kann von neuem zum Bezahlen genutzt werden. Eine Überschuldung bei Kreditkarten entsteht dann sehr schnell, in dem die monatliche Kartenabrechnung den Dispokredit belastet und die Ausgaben, die mit der Karte bezahlt werden, nicht abnehmen. Die Folge ist eine Dauer-Inanspruchnahme des Dispositionskredites vom Girokonto. Schuldenrisiken bei Teilzahlungskreditkarten Um den Kunden eine bequemere Rückzahlung der Kartenzahlungen zu ermöglichen, bieten viele Kartengesellschaften und Banken auch Teilzahlungskreditkarten an.
Zur Wahl steht dabei entweder ein fester monatlicher Betrag - beispielsweise 50 oder 100 Euro - oder ein prozentualer Betrag, der vom aktuellen Kartensaldo berechnet wird. Die Schuldenfalle schlägt bei Teilzahlungskarten verstärkt zu, da zum einen die Zinsen dafür sehr hoch sind - teilweise bis zu 16 Prozent - und durch die ständige weitere Nutzung keine Rückzahlung des Kartensaldos stattfindet. Die Tilgung wird meist auf der Basis des Restsaldos berechnet und liegt nur bei einigen wenigen Prozent. Hinzu kommt, dass die Kartengesellschaften den Verfügungsrahmen immer weiter erhöhen, um den Karteninhaber zur weiteren Auslastung seines Kartensaldos zu ermuntern. So können aus anfangs 2.000 Euro schnell 5.000 Euro und mehr werden. Tipps gegen Überschuldung bei Kreditkartennutzung:
1. Ausgaben notieren
Das klassische Haushaltsbuch macht Sinn, wenn der Überblick über die Ausgaben fehlt. Jede Kartenzahlung sollte aufgeschrieben werden, um auch einen Abgleich mit der Kartenabrechnung durchführen zu können. Durch die Auflistung der Kartenzahlungen können Kreditkartenbesitzer schnell überblicken, welche Ausgaben künftig eingespart werden können.
2. Besser komplett zahlen als in Raten
Da immer mehr Banken das lukrative Geschäft mit Teilzahlungskreditkarten nutzen wollen, unternehmen sie alles, damit die Karteninhaber ihre normalen Kreditkarten mit einer kompletten Abbuchung einmal im Monat auf die Teilzahlung umstellen. So verschicken die Banken regelmäßige Werbebriefe und bieten dabei auch zinsfreie Kartenzahlungen in den ersten Monaten an. Da für die Teilzahlung aber ein eigener Vertrag notwendig ist, sollten diese Angebote nicht weiter beachtet werden. Gegen angebotene Limiterhöhungen sollte schriftlich widersprochen werden, damit die Bank nicht von sich aus den Verfügungsrahmen ständig erhöht. So werden Kartenbesitzer nicht in Versuchung geführt, mehr auszugeben, als sie sich leisten können.Wird die Kreditkarte bereits als Teilzahlungsvariante geführt, kann der offene Kartensaldo durch zusätzliche Überweisungen schneller zurückgezahlt werden.
3. Prepaid-Kreditkarten zur Kostenkontrolle
Wenn auf eine Kreditkarte nicht verzichtet werden soll, sind Prepaid-Kreditkarten eine gute Lösung. Sie ermöglichen das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen nur dann, wenn zuvor ein Betrag auf die Karte geladen wurde. Mehrausgaben und Spontankäufe sind dann damit nur noch im Rahmen des Guthabens möglich. Der Nachteil: Prepaid-Karten gibt es nicht von allen Banken und im Gegensatz zu den meisten Kreditkarten, die kostenlos im Rahmen des Girokontos der Hausbank vergeben werden, kosten diese meist eine Extra-Jahresgebühr. Dafür bieten einige Banken auf die Kartenguthaben wiederum attraktive Guthabenszinsen an.
4. Weniger kaufen und bar zahlen
Wenn die Kreditkartenschulden stark zugenommen haben, hilft nur eine Einkaufspause. Am besten ist es daher, die Karte zu Hause zu lassen und nur mit Bargeld shoppen zu gehen. Gerade, wenn die Kreditkarte immer griffbereit in der Geldbörse liegt, sind Spontankäufe am verführerischsten.
5. Kreditkartensalden umschulden
Wenn die regulären Kosten des Kreditkartenkontos nicht mehr problemlos zu tragen sind, kann eine Umschuldung sinnvoll sein. Der offene Saldo wird dann durch einen normalen Ratenkredit abgelöst, der in bequemen monatlichen Raten zurückgezahlt wird. Am besten ist dann eine sofortige Kündigung der Kreditkarte oder zumindest eine Reduzierung des Verfügungsrahmens in Höhe des zurückgezahlten Betrags. Für die Umschuldung eignen sich Ratenkredite von Direkt- und Online-Banken, die meist günstige Zinsen bieten.