Sehr vielversprechend sind die regelmäßigen Angebote sämtlicher Händler, die ihre Ware gern unter das Volk bringen wollen. Angeblich stellt der Kauf der gewünschten Konsumartikel überhaupt kein Problem dar und selbst wenn zur Zeit kein Geld vorhanden ist, wird durch Kreditangebote, die mit dem Kauf gekoppelt beworben werden, der Vertrieb angekurbelt. Leider ist dieser sogenannte Kauf auf Raten aber nur eine Augenwischerei, die einen durchschnittlichen Haushalt sehr schnell an seine finanziellen Grenzen oder aber sogar darüber hinaus treiben kann. Wer je das Wort Überschuldung gehört hat, der weiß, wovon die Rede ist. Der Ratenkauf ist zunächst sehr einfach. Das Einkommen stimmt, die Artikel sollen lieber heute als morgen das eigene Heim zieren oder aber in Gebrauch genommen werden. Also entschließt der Konsument sich dazu, einen oder gar mehrere Artikel in Form von Ratenkäufen anzuschaffen.
Das Problem beginnt hier erst, wenn sich aufgrund verschiedener Umstände die Einkommenssituation plötzlich verändert. Krankheit, die lange andauert und das Einkommen reduziert oder gar eine Arbeitslosigkeit können das Budget sehr einschränken und plötzlich sind die zuvor bequem geschulterten Raten eine große finanzielle Belastung. Ein weiteres Problem für den Ratenkauf stellt sich im Privathaushalt dann, wenn viele Artikel mittels Ratenkauf angeschafft wurden. So kann es im ungünstigsten Falle passieren, dass das heißersehnte Sofa, das sofort im heimischen Wohnzimmer stehen musste und deshalb durch Ratenkauf angeschafft wurde, schon verschlissen und durchgesessen ist, während die monatlichen Raten aber noch immer treu und regelmäßig das Girokonto belasten.
Vielfach ist es so, dass die Bereitschaft zum Ratenkauf eine Hemmschwelle hier senkt. Der eine oder andere Tausender in Form von Schulden tut dann schon kaum noch weh und der Trost eines neu angeschafften Gegenstandes ist stärker als das Risikobewusstsein, dass der Ratenkauf in gewissen Dimensionen einem Hochseilakt ohne Netz gleicht. So lange der Kunde seine Raten monatlich begleicht, ist er ein guter Freund des Händlers und Banken gewähren, regelmäßige Einkünfte vorausgesetzt, gern und häufig Kredite, die den realistischen finanziellen Möglichkeiten der Verbraucher längst nicht entsprechen.
Wer irgendwann, aus welchen Gründen auch immer, in Zahlungsschwierigkeiten gerät, wird schnell erleben, dass der Freund in Form des Händlers oder der Bank schnell zum gefürchteten Feind werden kann. Die Geldgeber sind keine humanitären Organisationen, die dem Verbraucher mittels Ratenkäufen zu einem bequemen Leben verhelfen wollen. Hier handelt es sich um Wirtschaftsunternehmen, die an Gewinnerzielung interessiert sind. Der Ratenkauf im Privathaushalt sollte sich also, wenn überhaupt, in absolut überschaubaren Grenzen halten und nur dann vereinbart werden, wenn die Kaufsumme notfalls auch in absehbarem Zeitraum abgezahlt sein kann.