Es gibt durchaus nicht wenige Anleger, die dem Euro als Währung nicht mehr vertrauen, was sicherlich auch der vergangenen Schuldenkrise geschuldet ist. Da es am Kapitalmarkt sehr viele Produkte gibt, stehen selbstverständlich auch für solche Anleger Alternativen zur Verfügung, die vor allem darauf basieren, dass die jeweilige Anlageform in einer fremden Währung vorgenommen werden kann. Lässt man einmal die Spekulanten außen vor, die auf die Wertentwicklung fremder Währungen spekulieren und nicht an einer langfristigen Geldanlage interessiert sind, so stehen vor allen Dingen Währungskonten und bestimmte Anleihen zur Verfügung, falls der Kunde in eine fremde Währung investieren möchte. So bieten manche Banken beispielsweise Fremdwährungskonten an, bei denen es sich im Prinzip um normale Tagesgeldkonten handelt, nur dass diese eben nicht in Euro, sondern beispielsweise in Schweizer Franken geführt werden.
Auch wenn solche Fremdwährungskonten von der Grundidee her relativ sicher sind, so dürfen Anleger keinesfalls vergessen, dass bei solchen Anlagekonten stets ein Währungsrisiko besteht. Sollte sich der Wert des Schweizer Franken im Vergleich zum Euro verringern, so würde dies beim Anleger zu einem Währungsverlust führen. Währungskonten werden besonders häufig bzw. in recht großem Umfang von Geschäftskunden genutzt, da es immer mehr Unternehmen gibt, die Geschäftspartner und Kunden in anderen Ländern haben, in denen nicht mit Euro bezahlt wird. Insbesondere für solche Firmenkunden ist es oftmals wichtig, sich gegen die beschriebenen Währungsrisiken abzusichern, was beispielsweise über Derivate möglich ist.
Im Gegensatz zur üblichen Meinung dienen Derivate also nicht nur dazu, kurzfristig orientierten Spekulanten zu einem hohen Gewinn zu verhelfen, sondern die Produkte können durchaus ebenso zur Absicherung anderer Geldanlagen oder Handelspositionen genutzt werden. Wie eine solche Absicherung über Derivate erfolgen kann, lässt sich an einem Beispiel verdeutlichen. Angenommen, der Anleger Herr Mustermann hat sich entschlossen, 50.000 Euro in eine festverzinsliche Anleihe zu investieren, die in Schweizer Franken emittiert wird. Sowohl der Kauf als auch die spätere Rückzahlung der Anleihe müssen demnach in Schweizer Franken und nicht in Euro erfolgen. Mit dem Kauf der Anleihe geht der Anleger natürlich das Risiko ein, dass sich der Wert des Schweizer Franken im Laufe der Anlagedauer zu seinen Ungunsten entwickeln könnte.
Dies wäre dann mit einem möglicherweise nicht unerheblichen Währungsverlust verbunden, gegen den sich der Kunde jedoch dadurch absichern kann, dass er ein entsprechendes Derivat kauft. In diesem Fall könnte es sich dabei zum Beispiel um einen Put-Optionsschein handeln, der Schweizer Franken als Basiswert beinhaltet. Würde nämlich nun der Kurs des Franken tatsächlich gegenüber dem Euro fallen, so würde der Anleger zwar einerseits mit der Anleihe ein Währungsverlust erleiden, diesen aber durch die Wertsteigerung des Optionsscheins kompensieren können.