Wann ist ein Kredit billig?

Wann ist ein Kredit billig?

Kredite bedeuten für den Kreditnehmer zwar stets auch einen zumindest kurzfristigen Zufluss von liquidem Kapital, welches dieser für anstehende Geschäfte benutzen kann. Darüber hinaus verursacht ein Kredit gewöhnlich aber auch eine finanzielle Belastung des Kreditnehmers. Insofern spricht man in der Regel von den Kosten eines Kredites. Diese Kosten entstehen grundsätzlich aus drei verschiedenen Posten, die der Kreditnehmer zusätzlich zu den reinen Tilgungsraten der Kreditsumme entrichten muss. Allerdings werden sämtliche Posten in der Regel zu einer Summe zusammengerechnet, die dann im Rahmen der Tilgungsraten gezahlt wird. Die wesentlichen Kosten des Kredites entstehen durch die Zinsen, die der Kreditnehmer dem Kreditgeber als Gegenleistung für die Überlassung der Kreditsumme schuldet. Diese sind in ihrer Höhe zunächst von verschiedenen Faktoren abhängig. Insbesondere die Art des Kredites und dessen Risiko spielt eine übergeordnete Rolle bei der Bestimmung der konkreten Zinshöhe.

So lassen sich die Banken ein eventuell vorhandenes Risiko, etwa aufgrund mangelhafter Sicherheiten des Kreditnehmers, durchaus durch entsprechend hohe Zinsen bezahlen. Auch eine eventuelle Sicherung des Kredites durch Grundbesitz oder eine Sicherheitsübereignung kann sich auf die Zinshöhe auswirken. Darüber hinaus bestimmt sich die Höhe des Zins auch nach der aktuellen wirtschaftlichen Lage, insbesondere nach dem Leitzins der Zentralbanken. Weitere Kreditkosten, die gelegentlich durchaus einigen Umfang annehmen können, entstehen häufig durch gegebenenfalls anfallenden Provisionen. Dabei handelt es sich im Rahmen des Kreditgeschäfts um Zahlungen, die der Kreditnehmer an Kreditvermittler oder Kreditinstitute als Gegenleistung für die Vermittlung des Kredites zahlt.

Ähnlich wie bei Immobilienmaklergeschäften können derartige Provisionen auch bis zu 15% der Kreditsumme betragen, was den Kreditnehmer im Einzelfall stark finanziell belasten kann. Neben diesen Kosten können weiterhin sogenannte Nebenkosten treten. Dabei handelt es sich etwa um Bearbeitungsgebühren oder Kosten für Wertgutachten und ähnliches. Hinsichtlich dieser Kosten spricht im allgemeinen von günstigen, beziehungsweise billigen oder teuren Krediten. Ein billiger Kredit ist demnach ein Kredit, dessen Kosten im Vergleich zu anderen Krediten günstig sind. Dabei kann, insbesondere in Hinsicht auf die Zinsen des Kredites, kein bloßer Vergleich der Höhe der Kosten ergehen. So unterscheiden sich die verschiedenen Kredite oftmals in Hinsicht auf deren Zahlungsmodalitäten. Besonders deutlich wird dies bei dem Annuitätendarlehen im Vergleich zu dem Tilgungsdarlehen.

Hier sorgen die verschiedenen Tilgungsmodalitäten für einen verschiedenen Zinsverlauf, sodass eine reine Zusammenschau der Zinshöhe kein taugliches Ergebnis liefert. Hier empfiehlt sich die Betrachtung des sogenannten effektiven Jahreszinssatz, der anhand eines mathematischen Modells die konkreten Zinskosten im Hinblick auf ein Jahr errechnet. Anhand dieses standardisierten Wertes kann ein sachgerechter Vergleich zwischen verschiedenen Krediten erfolgen. Jedoch sollte nicht nur ein reiner Preisvergleich erfolgen. Auch die vertragsmäßigen Leistungen des Kreditgebers sollten berücksichtigt werden, da sich auch diese letztlich auf die Kosten des Kredites auswirken werden. Das gilt etwa insbesondere dann, wenn die Bank Kosten für Gutachten und ähnliche Leistungen selber übernimmt oder dem Kreditnehmer keinerlei Gebühren berechnet.

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