Warum sind durch Bausparen die Zinsen geringer für ein Darlehen?

Warum sind durch Bausparen die Zinsen geringer für ein Darlehen?

Die meisten Menschen träumen davon, eines Tages nicht mehr zur Miete wohnen zu müssen, sondern die eigenen vier Wände, eine schicke Eigentumswohnung oder sogar ein Haus, ihr Eigen nennen zu können. Während viele Menschen aber nur hoffen, dass sie eines Tages in der Lage sein werden, sich diesen Traum auch wirklich zu erfüllen, gehen andere Menschen mit sehr konkreten Zielen an die Sache heran und schließen für sich einen Bausparvertrag ab. "Mit einem Bausparvertrag" - so sagt man allgemein - "kann man schon früh einen Grundstein für die eigenen vier Wände legen". Aber warum ist das eigentlich so? Nun, der Grund dafür, dass der Abschluss eines Bausparvertrag eine sehr gute Möglichkeit ist, schon früh den Weg in die eigenen vier Wände zu ebnen, ist der, dass die Zinsen des Darlehens, dass man aus dem Bausparen bekommen kann, um einiges niedriger sind, als bei einem normalen Darlehen.

Um nun aber zu verstehen, warum die Zinsen für ein Bauspargeld so viel günstiger sind als normal, muss man zuerst einmal wissen, wie ein Bauspardarlehen eigentlich funktioniert: Bei einem Bausparvertrag wird grundsätzlich nichts anderes gemacht, als ein Konto einzurichten, dass einen bestimmten Nennwert hat, z.B. 100.000 Euro. Der Darlehensnehmer muss nun einen bestimmten Prozentsatz dieser Summe, in der Regel 50%, einsparen, was er allerdings über einen beliebig langen Zeitraum tun kann. Ist das Geld, in unserem Beispiel 50.000 Euro, in den Vertrag eingezahlt muss der Bausparer auf den Moment warten, wo die Bewertungszahl des Bausparvertrages diesen in die Zuteilungsreife bringt. Die Bewertungszahl errechnet sich dabei aus dem Bausparguthaben zum Rechnungsschluss und dem Zeitraum, für die der Vertrag schon besteht.

Wenn der Bausparvertrag zugeteilt wird, kann der Bausparer über 100.000 Euro verfügen, 50.000 davon hat er eingezahlt, 50.000 werden als Darlehen gewährt. Eine Bausparkasse funktioniert dabei grundsätzlich nicht anderes als eine private Gruppe von Menschen, die sich dasselbe Ziel erfüllen möchte. Wenn ein Mensch, so der Grundgedanke einer jeden Bausparkasse, 10 Jahre braucht um sich ein Haus zu finanzieren, dann brauchen 10 Menschen nur noch ein Jahr und hat man sogar 120 Menschen, dann kann der erste schon nach einem Monat sein Haus bauen, bezahlt dann aber freilich für die anderen 119 Monate seinen Anteil weiter. Diese Tatsache, dass man sein Geld in Form seiner Einzahlungen anderen Bausparern zur Verfügung stellt, wird durch einen niedrigen Zins belohnt.

Zudem hat keiner der Bausparer ein Interesse daran viel Geld zu bezahlen. Die Bausparkasse verdient an den Zinsen nämlich auch nicht wirklich viel. Für die Bausparkasse sind die Gebühren bei Neuabschlüssen von Bausparverträgen die entscheidende Einnahmequelle. Der Zins, den der Bausparer auf sein Darlehen bezahlen muss, hängt aber noch von weiteren Faktoren ab, zum Beispiel der Dauer der Rückzahlung des Kredites. Bausparverträge die sehr schnell zurückbezahlt werden, bei denen der Bausparer also den anderen Mitgliedern der Bausparkasse "nicht so lange auf der Tasche liegt", haben daher stets einen wesentlich niedrigeren Zins als Bausparverträge mit langen Rückzahlungszeiten.

^